Seit bald zwanzig Jahren berichte ich aus dem Bundeshaus. Was man aber im Moment in Bern beobachten kann, ist ein unvergleichbarer Vorgang.

Seit Monaten versuchen einige Politiker und fast ausnahmslos alle Medien, mit einer beispielslosen Kampagne dafür zu sorgen, dass Schweizer Kriegsmaterial in der Ukraine gegen russische Soldaten eingesetzt wird.

Es wird pausenlos getrommelt, gejammert und moralisiert.

Das jüngste Beispiel von dieser Woche: Die Sicherheitspolitische Kommission des Nationalrates möchte 25 Leopard-Kampfpanzer ausmustern und den Deutschen übergeben.

Das nördliche Nachbarland will dank dieses Deals die eigenen Bestände aufrüsten. Deutsche Kettenfahrzeuge dieses Typs befinden sich bereits in der Ukraine. Die Eidgenossenschaft würde damit zu einem militärischen Unterstützer des osteuropäischen Landes, das im Krieg gegen Russland steht.

Es wäre ein weiterer Schlag für die Neutralität unseres Landes.

Was steckt hinter dieser Furore, die traditionelle Nichteinmischung weiter zu schleifen? Was ist die Motivation hinter all dieser Anstrengung?

Die Antwort ist – wie so oft in der Politik – eigentlich einfach: Viele im Bundeshaus und in der Verwaltung halten es nicht aus, dafür kritisiert zu werden, dass die Schweiz seit Jahrhunderten freiwillig auf Gewalt verzichtet und sich nicht in fremde Konflikte einmischt.

Diese Politiker und Beamten wollen, dass Bern in der Kolonne mit Brüssel und Washington mitmarschiert.

Es lohnt sich, sich dafür einzusetzen, dass dieses Lager nicht reüssiert.