Dreizehn Millionen Franken liess sich der Bund eine nationale Kampagne zum Stromsparen kosten; obendrauf machten im Kanton Basel-Stadt die beiden Regierungsräte Kaspar Sutter und Conradin Cramer in einem Treppenhaus dem Volk vor, den Lift zu benutzen sei des Teufels.

Die Aktion «Basel spart Energie» sollte mit den rund 119.000 Haushalten des Stadtkantons mithelfen, eine angebliche Strom- und Gas-Mangellage zu verhindern. Originalton: «Die Reduktion der Heiztemperatur um 1 Grad kann den Verbrauch der Heizenergie um bis zu 6 Prozent senken.»

Und?

In den Monaten Juli bis Dezember sparten die Basler bloss ein kümmerliches Prozent Strom. Sutters Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt schreibt das Fiasko schön und notiert, das entspreche «dem Jahresverbrauch von etwa 1500 Haushalten und eingesparten Stromkosten von rund 1,6 Millionen Franken».

Kurzum: Der Sparappell zeigte kaum Wirkung.

Dafür liess der Magistrat rechtzeitig vor dem Morgestraich die Larve fallen und drohte unverhohlen mit Nacherziehungs-Massnahmen: «Ich hätte mehr erwartet. Wenn es wirklich zu einer Mangellage kommt, reichen freiwillige Massnahmen nicht, dann braucht es andere Massnahmen», nörgelte der SP-Regierungsrat im «Regionaljournal» von SRF.

Durch Appelle, so Sutters Fazit, «erreicht man etwas Kleines, aber nicht den grossen Wurf».

Er hat auch schon die Lösung für die Zukunft: Die freiwillige Selbstverantwortung der rot-grünen, umweltbewussten Stadtbasler wird mittel- bis längerfristig durch staatlich verordnete Sparmassnahmen ersetzt.