«Ich kann es nicht mehr hören.» Die römisch-katholische Theologin Ines Schaberger forderte in der jüngsten Ausgabe des «Wort zum Sonntag» auf SRF ein Ende der Flüchtlingsdebatte.

Sie habe genug davon, dass Container und Zivilschutz-Anlagen als geeignete Unterbringung diskutiert werden. Sie habe selbst schon Flüchtlinge getroffen, und sogar ihre Oma sei zum Schluss gekommen, das seien ja «eigentlich ganz nette Menschen».

Man könne ihr nun vorwerfen, sie sei naiv, so Schaberger. Das kann man in der Tat.

Dass über Container als Behausungen überhaupt diskutiert wird, liegt an der schieren Masse, die derzeit über die Grenze kommt. Wer nicht bereit ist, die Zahl zu begrenzen, fördert die Unterbringungsprobleme.

Im Team der Sendung ist auch Lea Wenger-Scherler, reformierte Theologin und Pfarrerin. Sie ist verheiratet mit einer Frau, das Paar hat ein gemeinsames Kind.

Wenger-Scherler hat gleich zu Beginn klargestellt, ihr lägen «feministische Theologie und Ökologie besonders am Herzen». Auch Feindbilder hat sie klare. Ihre Art von Gottesdienst werde von einigen «alten weissen Männern» nicht goutiert.

In ihrer Sendung vom Januar beklagte sie sich darüber, dass Leute sie darauf ansprechen, ob ihr Kleinkind ein Junge oder ein Mädchen sei.

Sie frage sich, warum das biologische Geschlecht so wichtig sei. «Und was ist, wenn es beides oder keines von beiden ist?»

Ein Appell, den man in einem «Club» zum Thema LGBTQ erwarten würde. Aber nicht unbedingt von Kirchenvertretern im «Wort zum Sonntag».

«Ich denke, eine allzu konservative Person hätten sie nicht genommen», sagte die Pfarrerin nach dem Casting bei SRF gegenüber dem Bieler Tagblatt. Damit hat sie wohl recht.