Die Bild warnt: Die Aktivisten-Gruppe «Fridays for Future International» (FFF) werde von Israel-Hassern unterwandert.

Die Israel-Basher bei FFF würden den «grossen Namen der Klima-Organisation nutzen, um ihr antisemitisches Gedankengut zu verbreiten». Über ihren Twitter-Account meldeten sie sich nach der grossen Uno-Klimakonferenz von 2022 zum Beispiel fast so häufig zum Nahost-Konflikt zu Wort wie zum Thema Klima. Palästinensische Terroristen würden von der Gruppe auf Twitter als «Märtyrer» verharmlost, und im Januar hiess es am Schluss eines Tweets «Yallah Intifada», was ein Aufruf an die Palästinenser ist, einen blutigen Aufstand gegen Israel loszutreten.

Der reisserisch aufgemachte Artikel der Bild beruft sich auf eine Recherche der Jüdischen Allgemeine, die unter dem Titel «Tweets gegen Israel» publiziert wurde.

Doch die Recherche stützt den Bild-Titel nicht: Dass eingefleischte Antisemiten, notorische Israel-Hasser und romantische Palästina-Verklärer unter dem Deckmantel «Klimaschutz» im Nahostkonflikt einseitig Partei ergreifen, ist zwar unbestritten. Doch hinter den FFF-Tiraden in den sozialen Medien «steckt offenbar nicht einmal ein Dutzend Klimaaktivisten», schreiben die Autoren der Twitter-Analyse. Im Zentrum stehe ein junger Aktivist aus Rheinland-Pfalz, dessen Name mit Hasan Ö. angegeben wird.

Fazit Nummer eins: Es gibt mehr und bessere Beispiele als den einsamen FFF-Twitterer, um die Verbindung zwischen Klimaaktivisten und Israel-Feinden zu zeigen. So lassen sich mehrere Überlappungen zwischen Klima-Aktivisten und der Anti-Israel-Bewegung BDS nachweisen, die «Boycott, Disinvest, Sanctions» fordert.

Und das Fazit Nummer zwei sollte all diejenigen beruhigen, die das Thema Klima umtreibt. Denn wenn das Los der Palästinenser im Sorgenbarometer der Öko-Aktivisten weiter oben steht als das Klima, ist es um die Zukunft der Welt ja nicht so schlimm bestellt.