Toleranz und Vielfalt kennen keine Grenzen.

Oder etwa doch?

Das zeigt zumindest ein Eklat um die weithin unbekannte Mundart-Band Lauwarm in Bern.

Sie musste ein Konzert abbrechen, weil sich in der Brasserie Lorraine «mehrere Menschen» über «Unwohlsein» beklagten.

Grund waren aber nicht die veganen Focaccias auf der Karte, sondern die Combo aus Musikern und Musik: Weisse spielen Reggae – und tragen auch noch Rasta-Locken.

Das nennt man – wie selbst die «total überraschten», «perplexen» Bandmitglieder erfuhren – «kulturelle Aneignung», weil Musik und Haartracht Schwarzen aus Jamaika vorbehalten sind.

Bizarr genug, dass das bei einigen «Unwohlsein» auslösen kann. Aber die Kneipe setzte noch einen drauf: Sie entdeckte eine «Sensibilisierungs-Lücke» bei sich und wand sich im Staub: Sorry, dass wir «schlechte Gefühle» ausgelöst haben, wir hätten euch «besser schützen müssen».

Dieses hypersensible Phänomen, das bisher die USA beschäftigt, zieht nach Europa.

Unlängst sorgten deutsche Fridays-for-Future-Aktivisten für Aufsehen, weil sie einer Musikerin mit Dreadlocks den Auftritt verwehrten – wegen «kultureller Aneignung».

Die Erkenntnis? Toleranz und Vielfalt kennt durchaus Grenzen.

Vor allem bei den Tolerantesten und Vielfältigsten.