«Die Bevölkerung», lässt sich Simonetta Sommaruga heute in der Aargauer Zeitung zitieren, «will weg vom Gas – aus Klimagründen, und jetzt auch als Reaktion auf den Krieg in der Ukraine». Noch nie seien so viele alte Öl- und Gas-Heizungen ausgetauscht, noch nie so viele Photovoltaikanlagen auf Dächer montiert worden – den Verweis, dass der Ausbau stockt, kontert die Bundesrätin kühn: «Wir sollten die Fortschritte nicht kleinreden.»

Zudem habe der Krieg in der Ukraine offenbart, «wie abhängig wir vom ausländischen Öl und Gas sind. Wir geben dafür Jahr für Jahr 8 Milliarden Franken aus».

Bloss, und das verschwieg die Energieministerin: Auch wenn wir auf die russischen Energieimporte verzichten, wird die absehbare Strom-Mangellage nicht behoben.

Nur gerade mal sieben Prozent des Schweizer Energiebedarfs decken wir momentan mit Gas aus Russland – aber Frau Sommaruga rührt unentwegt die Trommel der unwirksamen Pflästerli-Politik: «Machen wir doch mal, was möglich ist. Wir müssen kein Windrad in den Nationalpark stellen oder das Münster in der Stadt Bern mit Solarpanels zudecken. Aber wir können nicht alles beim Alten belassen.»

Apropos Vergangenheit: Die ist der Frau aus Bundesbern dann aber ziemlich pässlich, wenn es darum geht, die eigenen Absichten zu befördern: «Es wäre tragisch, wenn es einen Krieg braucht, um die eigenen Mängel aufzuzeigen. Aber wenn ich in der Geschichte zurückblicke, dann war es der Erste Weltkrieg, der uns die Abhängigkeit von ausländischer Kohle vor Augen geführt hat. Das war der Startschuss für die Wasserkraft, und die Schweiz war in der Lage, innert kürzester Zeit riesige Investitionen zu tätigen. Das hat es erlaubt, die Eisenbahn zu elektrifizieren. Das waren richtige, mutige Entscheide – und jetzt ist es wieder Zeit dafür.»

Dank Putin, der einen Krieg angezettelt hat.