Die Schweiz lädt Anfang Juli zur Ukraine-Konferenz. Die Veranstaltung in Lugano wird zur Monster-Veranstaltung. Bundespräsident Ignazio Cassis möchte vierzig Staaten, zwanzig internationale Organisationen und über tausend Teilnehmer an den Tisch bringen. Obwohl der Krieg leider weitertobt, soll am Treffen über den Wiederaufbau des Landes gesprochen werden.

Immer mehr kritische Stimmen werden laut. Es sei unklar, was das Ziel des Anlasses sei, dem Tessin drohe der Verkehrskollaps, und weil die Russen nicht dabei seien, könnten keine Friedens-Verhandlungen vorangetrieben werden.

Ein Punkt ging dabei bisher vergessen. Was kostet der Mega-Event mit unklaren Absichten, für den 1600 Soldaten aufgeboten werden, den Schweizer Steuerzahler? Beim Aussendepartement hält man sich bedeckt: Die Ausgaben hingen davon ab, wie viele Leute in die Südschweiz kämen und welche Sicherheitsmassnahmen dafür notwendig seien, heisst es.

Der Grund, warum die Verwaltung wenig Interesse hat, die Karten auf den Tisch zu legen, liegt auf der Hand. Es ist heute völlig offen, ob die Konferenz ein Erfolg oder Misserfolg wird. Sicher ist aber schon heute: Die Zeche zahlen die Bürgerinnen und Bürger dieses Landes.