Die letzten Jahrzehnte zeichnen sich dadurch aus, dass ein Weltuntergang den anderen jagt. Im Kalten Krieg sagte man die Auslöschung der Erde durch Atombomben voraus. Dann prophezeiten Untergangspropheten den Weltuntergang durch das rasche Ende der Rohstoffe und des Erdöls. Oder das Verhungern der Menschheit wegen Überbevölkerung. Auch der Club of Rome drohte mit Weltuntergang.

In den achtziger Jahren folgten der saure Regen, und man prophezeite das Waldsterben, das seinerseits längst gestorben ist. Seit längerem begleitet uns die Katastrophe der Klimaerwärmung, ja der «Klimaerhitzung». Weil wir aber nur einen Weltuntergang aufs Mal bewältigen können, wurde das Klima 2020 durch die Covid-Pandemie verdrängt. Und gegenwärtig sehen viele im Ukraine-Krieg den Vorboten eines Weltenbrandes.

Doch der Weltuntergang liegt – wie die Weltrettung auch – nicht in unseren Händen. Er liegt in der Zuständigkeit des Schöpfers. Da halte ich es eher mit einem Spassvogel, der mir kürzlich sagte: «Was interessiert mich der Weltuntergang, die Sonne geht ja auch jeden Abend unter.» Ich fügte hinzu: «Und sie geht auch jeden Tag wieder auf.»

Zum Glück liegt nicht alles in unserer Hand. Sorgen wir also besser in unserem kleinen Zuständigkeitsbereich dafür, Katastrophen zu vermeiden.

Es ist doch tröstlich: Viele Welten brechen zusammen, ohne dass die Welt untergeht. Auch wenn wir das stets befürchten. Aber wer genau beobachtet, merkt: «Es liebt der Mensch die Katastrophen / Ist er davon nicht selbst betroffen.» Oder auch so: «Der Untergang der Welt / Sich stets in Grenzen hält.»

Wie sagt es das Buch der Weisheit: «Solange die Erde steht, soll nicht aufhören Saat und Ernte, Frost und Hitze, Sommer und Winter, Tag und Nacht» (1. Mose 8, 22). Und dies während der ganzen Erdengeschichte. Wie tröstlich.