Auf Wladimir Putin scheint zuzutreffen, was Winston Churchill über Russland sagte: ein Rätsel innerhalb eines Geheimnisses, umgeben von einem Mysterium. Was ist er wirklich? Ein Charmeur und lupenreiner Demokrat? Ein Psychopath und eiskalter Killer? Wolfgang Koydl versucht zu entschlüsseln, wie der Kremlchef tickt. Sein Fazit: Es gibt kein Geheimnis. Er sagt, was er denkt. Man muss ihm nur zuhören. Seite 14

Wieder kommen die Meldungen über Temperaturrekorde, die EU-Klimawandelplattform Copernicus meldet, 2024 habe den wärmsten seit je gemessenen Januar gebracht. Die EU verschärft ihr offizielles Ziel zur CO2-Reduktion. Muss man befürchten, dass die Erde ausser Kontrolle gerät? Wir fragen den Konstanzer Physiker Gerd Ganteför, der sich eingehend mit den Berichten des Weltklimarats befasst hat. Ihn erstaunt, dass all die Klimaalarmmeldungen in der Öffentlichkeit so bereitwillig geglaubt werden. Er erklärt, was hinter der Panik steckt und warum die Menschheit auf längere Zeit hinaus lediglich die Hälfte der CO2-Emissionen reduzieren müsse. Einblicke in naturwissenschaftliche Zusammenhänge sind seiner Ansicht nach das beste Mittel gegen Angst – Optimismus durch Physik. Seite 22

Vor fünfzig Jahren kam Alexander Solschenizyn in Zürich an, drei Tage zuvor war er wegen der Veröffentlichung seines «Archipel Gulag» von den sowjetischen Machthabern verhaftet und ausgewiesen worden. Der Nobelpreisträger hatte dem Anwalt und Kantonsrat Fritz Heeb die Wahrnehmung seiner Autorenrechte anvertraut. Zwei Jahre lebte er hier. Aus Zürich vertrieben ihn die Reporter und Gaffer, aus der Schweiz die Steuerbehörden und der KGB. Vor zehn Jahren war seine Witwe anlässlich einer Ausstellung in Genf. Jürg Altwegg ist Solschenizyns Spuren in der Schweiz und der Geschichte des 20. Jahrhunderts nachgegangen. Die Kriege in der Ukraine und in Gaza verleihen seinem Werk eine neue Bedeutung. Seite 26

Das Massaker vom 7. Oktober und Israels brutales Vorgehen im Gaza-Krieg offenbaren zwei Tatsachen, die bisher verdrängt wurden. Erstens wurde das Versprechen des Zionismus, Juden eine sichere Heimat in Israel zu garantieren, nicht eingelöst. Zweitens richtet sich der weltweite Zorn auf Israels Krieg auch gegen die Juden in der Diaspora. Sie seien Geiseln des israelischen Anspruchs, alle Juden zu vertreten, sagt der Historiker Moshe Zimmermann. Seite 30

Ihre Weltwoche