Wäre die SRG ein privates Medienunternehmen, müsste man Beifall klatschen. Das Wachstum ist beeindruckend. Leider wird dieses aber aus Gebühren finanziert.

Ü50-Schweizer kamen als Kind mit einem TV- und zwei Radiosendern aus. Heute kann man zwischen 8 TV- und 17 Radiokanälen switchen. Alle unter dem Dach der SRG, bestritten mit einem Jahresbudget von rund 1,5 Milliarden Franken.

Begründet wird das gern damit, dass die Schweiz mehrere Sprachregionen hat, die man bedienen muss. Beim Fernsehen kann man das knapp akzeptieren. Jedenfalls, wenn man findet, dass jede Region mindestens zwei Sender braucht.

Beim Radio sieht es anders aus. Warum allein die Deutschschweiz SRF 1, 2, und 3, SRF 4 News, den Jugendsender Virus und die Musikwelle braucht, ist ein Rätsel. Die Romands haben vier Radiokanäle, die Tessiner drei, dazu kommt Radio Rumantsch.

Das reicht aber noch nicht. Es gibt auch noch Radio Swiss Pop, Radio Swiss Jazz und Radio Swiss Classic. Deren Programm kommt aus dem Computer, ist also nicht teuer. Aber sie konkurrenzieren private Anbieter.

Mit dem Leistungsauftrag der SRG ist es jedenfalls nicht zu erklären, dass es neben SRF 3 noch einen eigenen Jugendsender oder 24 Stunden Jazz-Gedudel gibt.

Zu dieser Auflistung obendrauf kommt das ebenfalls stetig ausgebaute Onlineangebot der SRG und neue Spielwiesen wie der Streamingdienst Play Suisse.

Dass Bundesrat Albert Rösti bei der Konzessionierung von SRF einen Marschhalt einlegen will, ist daher mehr als berechtigt.  Noch besser wäre gewesen, der SRG beim Aufpumpen ihres Angebots früher Einhalt zu gebieten.