Sie ist nicht nur im Feminismus eine der ganz Grossen: Alice Schwarzer.

In einem neuen Dokumentarfilm würdigt Regisseurin Sabine Derflinger Schwarzers lebenslangen und in jeder Hinsicht kompromisslosen Kampf für die Rechte der Frauen.

Die Kritik ist verhalten.

Es sei ein «Dokumentarfilm, der wegschaut», krittelt der Bayerische Rundfunk. Schwarzers «polemische Positionen zu Transidentität» würden «entweder ganz weg» fallen oder nur «affirmativ behandelt».

Die streitbare Publizistin vertrete «auch unter Feminist*innen sehr umstrittene Positionen», mäkelt eine andere Rezensentin. Schwarzer kritisiere beispielsweise «das Tragen des Kopftuchs scharf». Hier hätte das «Aufgreifen von Gegenargumenten dem Dokumentarfilm gutgetan».

Etwa das Argument der deutschen Islam-Konvertitin Khola Maryam Hübsch, die Verhüllung der Frau sei ein «Akt der Emanzipation», eine «Protestaktion gegen die Verfügbarkeit der Frau im öffentlichen Raum», eine «Trotzhaltung, dass man sich nicht zum Objekt machen lassen möchte»?

Solche Positionen sind Ausdruck eines Amok laufenden Woke-Feminismus, in dessen Rahmen sich Frauen am «Women’s March» oder «Wear Hijab Day» mit einer frauenfeindlichen Ideologie gemeinmachen und unter «Allahu Akbar»-Rufen ihre eigene Unterdrückung bejubeln.

Schwarzer kontert: «Die entblösste Frau ist der Besitz aller Männer. Die Antwort auf die Entblössung der Frau als Objekt ist für mich nicht die Verhüllung der Frau als Objekt. Das macht sie ja auch zum Objekt und zum Besitz eines Mannes. Beides wollen wir nicht. Wir wollen uns selbst besitzen.»

Welches «Gegenargument» könnte es dazu aus feministischer Sicht geben?