Wie nur wenige andere vergleichbare Modelle vermittelt der Range Rover einem das Gefühl, ein ganz besonderes Fahrzeug der automobilen Oberklasse zu lenken. Wenn die Türe satt ins Schloss fällt und die Hände über weiches Leder und feinen Stoff fahren, ist die Welt sofort in Ordnung. Kürzlich war ich mit dem neuen Range Rover Sport in der Version als Plug-in-Hybrid zwei Wochen lang unterwegs, und es gab keinen Moment, in dem ich mich in diesem stattlichen SUV nicht leicht erhaben und besonders wohl und aufgehoben gefühlt hätte.
Schon die beinahe nahtlose äussere Hülle, bei der fast alles Überflüssige weggelassen wurde, ist ein gelungener gestalterischer Sonderfall. Auch das Interior-Design gehört zum Besten auf dem Markt, wenn es um die gelungene Verknüpfung von Form und Funktion geht. Das grosse, leicht gebogene Display, die trotzdem noch in ausreichender Zahl vorhandenen Schalter und Tasten für die direkte Bedienung von Fahrzeugfunktionen und auch die Gestaltung und Anordnung des Bildschirmmenüs sind tragende Elemente eines hervorragenden Bedienkonzepts.
Der Range Rover Sport 510e ist mit einem Sechszylinder-Turbobenziner sowie einem Elektroantrieb ausgestattet, dessen Batteriekapazität für bis zu hundert elektrische Kilometer reicht. Das ist, um ein naheliegendes Wortspiel zu machen, ziemlich viel «Range» und reicht für – überschlagsmässig berechnet – über 80 Prozent aller Fahrten, die man in der Schweiz privat oder beruflich zu machen hat, wenn man nicht gerade als fahrender Vertreter und täglich zwischen St. Gallen und Bern oder Zürich und Lausanne unterwegs ist.
Im kombinierten Verbrauch ergibt sich daraus bei meinen Testfahrten ein Wert von unter fünf Liter Benzin auf hundert Kilometer, was für ein Allradfahrzeug dieser Klasse ziemlich gut ist. Voraussetzung ist natürlich, das muss immer wieder erwähnt werden, dass man die Batterie wann immer möglich auflädt.
Allerdings ist der Range Rover Sport durch den leistungsfähigen Hybrid-Antrieb und wegen seiner ausgeprägten Offroad-Fähigkeiten sowie der hochwertigen Ausstattung und Verarbeitung auch rund drei Tonnen schwer. Das ist wiederum ziemlich viel Gewicht, das man trotz hochwertigem Luftfederungs-Komfort spürt, sobald sich der Wagen in Kurven zu legen hat. Aber auch wenn jeder «Range» eine Macht auf unbefestigten Strassen und im Gelände ist, der «Sport» ist vor allem ein überragend gutes Langstreckenfahrzeug. Trotz den riesigen 22-Zoll-Rädern rollt der Wagen so ruhig und entspannt über die Autobahn, dass das Erreichen des Ziels gar nicht mehr wichtig ist, weil der Weg dahin die ganze Schönheit des Reisens ausmacht.
Range Rover Sport Autobiography
Motor/Antrieb: R6-Turbo-Benzinmotor, Elektromaschine, 8-Gang-Automatik, Allradantrieb; Hubraum: 2996 ccm; Systemleistung: 510 PS / 275 kW; max. Drehmoment: 700 Nm bei 1500–5000 U/min; Lithium-Ionen-Batterie: 31,8 kWh (netto); Verbrauch (WLTP): 0,9 l / 100 km; E-Reichweite: 109 km; Beschleunigung (0–100 km/h): 5,4 sec; Höchstgeschwindigkeit: 242 km/h; Preis: Fr. 143 300.–; Testfahrzeug: Fr. 154 000.–
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