Es ist kein Geheimnis, dass der DFB pleite ist. Vorrundenaus bei EM 2020 sowie WM 2022 , im Internationalen Länderranking auf Platz 16 zurückgefallen – auch die Niederlagenserie der letzten Monate lockte kaum noch heimische Zuschauer an die Kassenschalter der Stadien oder vor die Glotze.

Jetzt also der überfällige Sprung in die Solvenz durch einen Zig-Millionen-Deal mit Nike, Motto: Just do it!

Allerdings wird die Untreue zum hergebrachten Ausrüster wundervoll umschrieben.

Man erinnert sich gerne: Mit den drei Streifen von Adidas holten sich die ausgezehrten deutschen Kriegsheimkehrer die WM 1954, die Wirtschaftswunder-Kinder die WM 1974, die wiedervereinigten Deutschen die WM 1990 und die bereits halbwoke Generation die WM 2014. Das «National-» wurde gestrichen, sie hiessen jetzt nur noch «Die Mannschaft». Nach all dem «One Love»-Getue der letzten schrecklichen Jahre versuchen sich die Kicker nun erneut an der guten alten Ruhrpott-Weisheit «Wichtich is aufm Platz». Nur noch Fussball – ein wahres Himmelfahrtskommando!

Die Aufregung ist gross – selbst der grüne Klimabankrotteur Robert Habeck versucht sich in patriotischer Empörung: «Die drei Streifen und Schwarz-Rot-Gold gehören zusammen.» Doch Geschäftsführer Blaske nimmt ihm so salbungsvoll woke wie raffiniert den Wind aus den plump aufgeblähten Segeln, als habe er unter einem Dutzend von Angeboten lange überlegen müssen: «Die Vergabe an den künftigen Ausrüsterpartner Nike ist das Ergebnis einer transparenten und diskriminierungsfreien Ausschreibung.» Das beruhigt uns alle.

Im nächsten Satz allerdings wird die Katze aus dem Sack gelassen. «Nike hat das mit Abstand beste wirtschaftliche Angebot abgegeben», man munkelt von «irren 100 Millionen pro Jahr» (Bild); das hätten sich die vielen Berliner Start-ups, die sich ebenfalls beworben hatten, eigentlich denken können, dass sie keine Chance haben, doch selbst deren bisweilen krud-woken Ideen wurden von Nike übertroffen, denn der Geschäftsführer fuhr fort: Nike habe zudem «mit seiner inhaltlichen Vision überzeugt, die auch ein klares Bekenntnis für die Förderung des Amateur- und Breitensports sowie die nachhaltige Entwicklung des Frauenfussballs in Deutschland» beinhalte.

Nimm das, Habeck!

Nun also, Männer, denn um eure Leistungen geht es in Wahrheit, wie gesagt: «Wichtich is aufm Platz.» Oder im Nike-Deutsch: Just do it! Jetzt erst mal gegen Frankreich und die Niederlande.

Die 3 Top-Kommentare zu "Adidas ade: Nach über 77 Jahren schliesst sich der DFB mit dem US-Sportriesen Nike zusammen. Der deutsche Sportschuh-Hersteller Adidas hat das Nachsehen. Die Geschichte einer Entfremdung"
  • m.p.

    Wo hat denn Habeck den Patriotismus entdeckt, er kann doch mit Deutschland nichts anfangen. Die Entscheidung für Nike ist allerdings fragwürdig, erst pinke Trikots, dann amerikanischer Ausrüster. Kein Wunder, dass kein Spieler mehr mit Stolz für Deutschland spielt.

  • Thomas der Ungläubige

    Der DFB ist pleite in jeder Hinsicht. Finanziell und ideologisch und das ist gut so. Die ersten merken es. Es werden immer mehr und irgendwann werden auch die Gutmenschen erkennen, dass schon lange und dringend ein Richtungswechsel erforderlich ist. Dieses Schiff hat eine extrem linke Schlagseite. Wäre der DFB ein Flugzeug wäre es schon lange abgestürzt.

  • 😢◕‿◕😢

    Der Verlust Ihrer Identität für zu verdienten Niederlagen!