Der Massenexodus von Menschen aus der Ukraine geht auch über die Festtage unvermindert weiter.

Das Staatssekretariat für Migration (SEM) meldet, dass von Dienstag bis Freitag diese Woche weitere 340 Personen aus dem kriegsversehrten europäischen Armenhaus den Schutzstatus S erhalten haben. Dazu kommen viele weitere Flüchtlinge, die insbesondere aus Afghanistan in die Schweiz kommen.

Das System steht am Anschlag: Das SEM rechnet bis Ende Jahr mit rund 75.000 Schutzsuchenden aus der Ukraine und rund 24.000 Asyl-Gesuchen.

Kurz vor Weihnachten gab die Armee deshalb bekannt, dass das Militär dem SEM «zusätzliche Unterbringungsplätze sowie Armeeangehörige für Einrichtung und Betrieb der Infrastrukturen zur Verfügung stellt». Laut Armee-Sprecher Daniel Reist blieb es über die Festtage ruhig. Es seien keine neuen Aufträge herangetragen worden.

Trotzdem ist die Situation alarmierend: Dass die Armee im Asylwesen eingesetzt werden muss, heisst, dass die Lage ausser Kontrolle geraten ist.

Die Politik scheint das Problem verwalten zu wollen und hofft auf bessere Zeiten.

Dabei wären die Verantwortlichen jetzt gefordert: Zuerst wäre angezeigt, einzugestehen, dass das aktuelle System nicht funktioniert. Ein Beispiel, das der Schweiz als Anhaltspunkt dienen dürfte, ist Österreich: Eine aktuelle Untersuchung ergab bei unseren Nachbarn, dass bei den Asyl-Bewerbern, die angeben, unter 18 Jahre alt zu sein, 98,8 Prozent Burschen sind.

Ist das eine sinnvolle Entwicklung, die irgendetwas mit einem fairen Asylsystem zu tun hat? Kann das jemand mit gutem Gewissen befürworten und behaupten, es gäbe keinen Handlungsbedarf? Und ist es gerecht gegenüber der einheimischen Bevölkerung?

2023 stehen nationale Wahlen an. Es ist Zeit, dass die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger ihre Volksvertreter in die Pflicht nehmen.