Wer die Fernsehkanäle oder Radiosender durchzappt, muss sich immer wieder über die Inhaltsleere unseres Schweizer Fernsehens und Radios wundern. Am meisten ärgert mich in dieser Hinsicht die Sendung «3 auf 2». Da werden doch tatsächlich stundenlang das Radiostudio und die darin tätigen Moderatoren und Moderatorinnen des Radiokanals SRF 3 über den Fernsehkanal SRF 2 ausgestrahlt.

Radioprogramme parallel auch über den Fernsehkanal zu verbreiten ist doch kein Service public! Im Gegenteil.

Damit wird unnötigerweise viel Energie für die Sendeanlagen verschwendet. Aber auch jene, die solche Radiosendungen am Bildschirm verfolgen, benötigen logischerweise mehr Energie als Radiohörer.

Es wäre zweckmässiger, jene Sendezeit, die vor allem aus Wiederholungen und der Übertragung von Radiosendungen belegt wird, für Drittanbieter freizugeben. Noch klüger wäre es, den Kanal SRF 2 abzuschalten, wenn keine Inhalte vorliegen, denn damit könnte viel Elektrizität eingespart werden.

Ich weiss nicht, für wie viele KMU oder Haushalte der eingesparte Strom ausreichen würde, aber es wird sich sicher ein SRF-Experte oder eine links-grüne NGO finden lassen, die diese Frage wissenschaftlich untersuchen könnte.

Viele Reportagen beschäftigen sich mit Nebensächlichkeiten im Ausland, oft mit geringer oder null Signifikanz für die Schweizer Bevölkerung. Oft dienen diese auch lediglich dazu, politische Kampagnen in der Schweiz zu untermauern. So wurde beispielsweise unlängst im Radio ausführlich über die «erfolgreiche» Cannabis-Legalisierung in Uruguay berichtet. Es wurden Leute und einseitige Studien zitiert, deren Aussagen nicht überprüfbar sind. Gesundheitliche Folgen des Cannabis-Genusses wurden vollständig ausgeblendet. Solche «Scheinreportagen» sind nichts anderes als verdeckte Werbung für die Cannabis-Legalisierung in der Schweiz.

Mit solchen Berichten aus fernen Ländern sind oft weite, energiefressende Reisen verbunden. Eigenleistungen in Ehren, aber wenn man deren Kosten inklusive Umweltbelastung im Verhältnis zum Nutzen analysiert, bleibt das ungute Gefühl, dass sich Radio- oder Fernsehreportierende persönliche Ferienreisli von den Gebührenzahlern finanzieren lassen.

Andererseits muss man oft wochenlang warten, bis man etwas zu wichtigen Themen in den Nachbarländern oder wichtigen Grossstaaten in Übersee erfährt.

Fazit: Die Reisetätigkeit der Fernseh- und Radioteams muss vor der Buchung umweltschädigender Flüge auf die Kosten-Nutzen-Bilanz überprüft werden. Dann wird sich rasch zeigen, dass viele dieser vermeintlich wertvollen Reportagen unnötig und die Reisen obsolet sind.