Die Grünen sind eine Fast-Partei. Sie hätten bei der letzten Bundestagswahl fast den Kanzler gestellt, wenn Annalena Baerbock sich nicht beim Abschreiben und Pfennigfuchsen hätte erwischen lassen.

Ihre Ex-Agrar-Ministerin Renate Künast wäre fast mal regierende Bürgerin von Berlin geworden, und überhaupt haben die wackeren Öko-Paxe noch immer im richtigen Augenblick «Veggie-Days» ausgerufen oder teures Benzin propagiert, um selbst bei gutwilligen Normalbürgern Angstreflexe auszulösen.

Bei der aktuellen Berlin-Nachwahl hatten sie wieder Front-Frau Bettina Jarasch als Aspirantin für das Rote Rathaus ins Rennen geschickt, bekamen vom Wähler allerdings lediglich eine gleichfarbige Karte und 0,4 Prozentpunkte weniger als bei der verunglückten Pannen-Wahl von 2021.

Gerade die Grünen sind in der ehemaligen Front- und Wehrdienstverweigerer-Stadt des Kalten Krieges fest eingegraben, so dass 18,4 Prozent zwar ordentlich sind, aber eben auch nur fast gut sind.

Am Ende überzeugten die rigiden Grünen-Pläne zur feudal-absolutistischen Halbierung der Parkplätze in Berlin-Mitte, die gewollte Abriegelung ganzer Strassenblöcke für den Autoverkehr (Kiez-Blocks) oder stadtweite Fahrradwege mit 2,70 Meter Breite nur noch die fanatischsten Lastenradfahrer:*Innen.

Es ist nicht bekannt, ob auch Autofahrer gegen «gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit» klagen können. In Berlin hätten sie Grund dazu.

Ralf Schuler ist Politikchef bei Rome Medien und betreibt auf Youtube den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch heisst: «Generation Gleichschritt» (Fontis-Verlag, Basel)

Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.