Die Nachricht sorgte für Stirnrunzeln, Verblüffung, aber auch Heiterkeit. Bundesrat Alain Berset lässt wirklich nichts anbrennen. Unlängst ist bekannt geworden ist, dass sein Kommunikationschef Peter Lauener Knall auf Fall von seinem Posten zurücktreten musste, weil er in ein Verfahren wegen Amtsgeheimnis-Verletzung verwickelt ist. Nun hat Berset eine Ringier-Journalistin zur Co-Chefin seiner Kommunikationsabteilung ernannt.

Vom Sonderermittler wurde angeblich auch der Ringier-CEO Marc Walder befragt. Der ganzen Schweiz ist aufgefallen, dass der Blick in der Schweiz als Politorgan noch nie so ernst genommen wurde wie während der Covid-Pandemie. Weil dort regelmässig im Voraus genau jene Anträge zu lesen waren, die Gesundheitsminister Alain Berset später seinen Bundesratskollegen vorlegte. Und weil Marc Walder seine Journalisten aufgefordert hatte, die Verlautbarungen von Bersets Gesundheitsverantwortlichen der Leserschaft als lautere Wahrheit einzuhämmern.

Nun wird also Gianna Blum Co-Chefin Kommunikation im Departement Berset. Sie ist in zweieinhalb Jahren Bundeshausredaktion für den Blick ganz auffallend unauffällig geblieben. Was sie zweifellos für einen Beamtenjob in der Bundesverwaltung empfiehlt.

Ihre Ergebenheit gegenüber ihrem neuen Chef konnte Gianna Blum bereits beweisen. So berichtigte sie am 2. Juli im Blick: Als der Bundesratssprecher während des «Bundesratsreisli» Bundesrat Alain Berset das Weinglas weggenommen habe, sei dies keineswegs wegen Bedenken über zu viel Alkoholkonsum gewesen. «Er habe aus Sicherheitsgründen eingegriffen, sagt der Vizekanzler zu Blick. Die Frau, die das Glas überreicht hatte, gehörte nicht zum Servicepersonal.»

Als neue Kommunikationschefin gehört Gianna Blum jetzt definitiv zu Bersets Servicepersonal. Ihre frühere Tätigkeit dürfte dem Ringier-Verlag genügend Garantie bieten, dass der Informationsnachschub weiterhin störungsfrei gewährleistet ist.