Die deutsche Verteidigungsministerin Christine Lambrecht hat letzte Woche einen Appell an die Schweiz gerichtet. Sie bat in einem Schreiben Bundesrätin Viola Amherd, eine Re-Export-Genehmigung für in der Schweiz angefertigte Munition zu erteilen.

Die Ukraine brauche dringend Munitionsnachschub für «Gepard»-Flugabwehr-Panzer aus Deutschland.

Nun hat Wirtschaftsminister und SVP-Bundesrat Guy Parmelin auf die Bitte reagiert. Die Schweiz verweigert die Weitergabe der Munition an die Ukraine.

Guy Parmelin hält in der Absage fest: «Die Schweiz wendet im Verhältnis Russland–Ukraine das Neutralitätsrecht an, welches Teil des Völkergewohnheitsrechts ist.»

Aufgrund des neutralitätsrechtlichen Gleichbehandlungsgebots könne die Schweiz einer Anfrage um Weitergabe von Schweizer Kriegsmaterial an die Ukraine nicht zustimmen – solange diese in einen internationalen bewaffneten Konflikt verwickelt ist.

Die Kritik in deutschen Medien an der Schweizer Neutralität häuft sich. Auch im Netz bezeichnen Nutzer die Neutralität als getarnte «Feigheit» und sehen die Schweiz «moralisch bankrott».