Die Impfung gegen Covid-19 nur noch für Risikogruppen, und auch dann nur nach enger Absprache mit dem Arzt und wenn unbedingt nötig: So sieht die aktuelle Empfehlung des Bundesamts für Gesundheit aus. Es ist also eher das Gegenteil einer Empfehlung.

Das weiss Chat GPT, die hochgelobte künstliche Intelligenz aus dem Netz, allerdings noch nicht. Wer sich dort nach dem aktuellen Status in der Schweiz erkundigt, erhält veraltete Informationen.

Die Behörden würden die Impfung ab zwölf Jahren empfehlen, heisst es auf die entsprechende Frage. Reichlich selbstbewusst behauptet Chat GPT ausserdem, dabei handle es sich um den «Stand April 2023». Dabei wurde dieser Anfang Monat angepasst.

Zwar hat das Bundesamt für Gesundheit wohl bewusst darauf verzichtet, diesen Schritt an die grosse Glocke zu hängen. Aber nachdem Chat GPT keine Medienkonferenzen besucht, sondern einfach das Web systematisch durchpflügt, müsste dieses Wissen bis dorthin durchgedrungen sein.

Die künstliche Intelligenz ist nicht reguliert, und nach welchen allfälligen Vorgaben sie ihre Resultate generiert, ist nicht bekannt. Für die Fake News gibt es daher zwei mögliche Erklärungen.

Entweder, die hochgelobte Informationsmaschine taugt doch nicht so viel wie behauptet. Oder sie kann es eigentlich, aber passt unliebsame Ergebnisse so an, wie es ihre Macher wünschen.

Immerhin liefert Chat GPT hier nur falsche Sachangaben, statt Rufmord an einem Akademiker auszuüben.