Die schwersten Grundrechtseingriffe seit Bestehen der Bundesrepublik müssen aufgearbeitet werden. Daran führt kein Weg vorbei.

Die Corona-Massnahmen-Politik muss einer umfassenden Untersuchung unterzogen werden – die Zeit ist nicht nur reif, sie ist überreif.

Politikern in einer Demokratie mag in Zeiten einer schweren Krise weitreichende Handlungsbefugnis zugestanden werden: Narrenfreiheit haben sie indes nicht.

Bundeskanzler Olaf Scholz war es, der im Dezember 2021 im Hinblick auf den Umgang mit der Corona-Situation in der Wochenzeitung Die Zeit sagte: «Für meine Regierung gibt es keine roten Linien mehr.»

«Doch!» hätte damals eine ganze Medienlandschaft dem Kanzler entgegenrufen müssen. Es gibt eine grosse, dicke rote Linie, die ein Demokrat nicht überschreiten darf. Diese «rote Linie» ist das Grundgesetz. Diese rote Linie sind die unveräusserlichen Grund- und Menschenrechte. Das schien damals in Vergessenheit geraten zu sein.

In der Süddeutschen Zeitung verfasste der Historiker Thomas Brussig einen Beitrag unter der Überschrift «Mehr Diktatur wagen». Sinnbild für ein Klima, in dem der Moment des Totalitären greifbar war.

Wie sollen Demokraten heute damit umgehen, dass plötzlich ungeimpfte Mitmenschen als «gefährliche Sozialschädlinge» beschimpft werden durften? Wie soll eine demokratische Gesellschaft damit umgehen, dass Bürger unter einem massiven Druck geradezu genötigt wurden, sich einem medizinischen Eingriff gegen ihren Willen zu unterziehen?

Wie soll ein Rechtsstaat agieren, wenn eine Impfung als «nebenwirkungsfrei» von höchster Stelle angepriesen wird und Menschen daraufhin schwere Impfschäden davontragen?

Ja, es gibt einige sehr unangenehme Fragen. Und um es gleich anzusprechen: Derzeit sind Versuche zu beobachten, die Massnahmenpolitik unter dem Begriff «Fehler» abzufedern.

«Fehler» waren vielleicht ein Ärgernis, sie waren aber nicht das Hauptproblem. Das Problem war eine Politik, die sich gegenüber der Realität taub, blind und stumm stellte. Eine Aufarbeitung, die den Namen verdient, wird freilegen müssen, warum das so war.

Marcus Klöckner ist Journalist und Autor. Zuletzt von ihm erschienen: «Möge die gesamte Republik mit dem Finger auf sie zeigen. Das Corona-Unrecht und seine Täter», Rubikon.

Die 3 Top-Kommentare zu "Corona-Aufarbeitung, jetzt! Warum die Massnahmen-Politik umfassend untersucht wurden muss"
  • openeyesopenmind

    Bravo Herr Klöckner! Ihr Buch fand ich übrigens auch sehr lesenswert und diese Dokumentation des Irrsinns von historischer Bedeutung, sehr empfehlenswert! Mögen die schuldigen Politiker und hetzerischen Journalisten lebenslang im Gefängnis schmoren, so wie die Geimpften mit Impfschäden lebenslang leben müssen.

  • mhauptreif

    Wenn Sie eine Umfrage machen würden bei den Clanmitgliedern in Berlin, über den steigenden Trend zu Gewalttaten in Berlin der dringend untersucht werden sollte, ich glaube Ihnen würde eine ablehnende Haltung auffallen. Ich weiß nicht, warum mir dieser Gedanke kommt. Eigentlich wollte ich etwas sagen über die mangelnde Bereitschaft der betroffenen Politiker, zu einer Aufarbeitung der Corona-Maßnahmen.

  • UKSchweizer

    "die Massnahmen-Politik umfassend untersucht wurden muss" ... werden ... !