In der vergangenen Woche diskutierte ein Kongress des liberal-konservativen Think-Tanks R21 die Frage: Bedroht die Wokeness Freiheit und Demokratie?

Eingeladen hatten die Gründer der Denkfabrik, der Mainzer Historiker Andreas Rödder und die ehemalige Familienministerin Kristina Schröder (CDU).

Es referierten unter anderem der Islamismus-Kritiker Ahmad Mansour, die Ethnologin Susanne Schröter, die Autorin Judith Basad, der Dramaturg Bernd Stegemann, die ehemalige FDP-Generalsekretärin Linda Teuteberg und der bekannten Kabarettist Dieter Nuhr.

Schnell war man sich einig, dass die Reglementierung der Gesellschaft mittels Quoten, Cancel-Culture und Sprachregeln tatsächlich Freiheit und Demokratie gefährde. Und das auf allen Ebenen der Gesellschaft: den Medien, den Universitäten, dem Kulturbetrieb.

Ein banales Ergebnis? Ein überschätztes Thema? Wer dieser Ansicht war, wurde umgehend eines Besseren belehrt.

Und zwar durch das ARD-Polit-Magazin «Kontraste». Hier würden Verschwörungs-ideologisch angehauchte Thesen vertreten, so der Vorwurf. Ausgangspunkt dafür war der Hinweis von Schröder und Nuhr, dass die woke Agenda von einer kleinen, allerdings medial machtvollen Elite durchgesetzt werde. Eine grüne Bundestags-Abgeordnete witterte hier sogar «antisemitische Verschwörungserzählungen».

Im bürgerlichen Lager gibt es nach wie vor Menschen, die das Thema Wokeness für nebensächlich halten. Ein folgenschwerer Fehler. Wenn es noch eines Beweises bedurfte, dass Freiheit und Demokratie durch diese Bewegung tatsächlich in Gefahr sind, hier wurde er erbracht.

Denn Diffamieren, Anklagen und Herabsetzen – das sind die Methoden des neuen Totalitarismus, der im Namen des Guten zunehmend unsere Gesellschaft bedroht.