Die Wahl eines AfD-Landrats im thüringischen Sonneberg bringt dieser Tage in Deutschland so einiges in Rutschen.
Das reicht von vermeintlich ehernen Grundsätzen der Verfassung bis zu den Grenzen guten Geschmacks. Wenn es etwa die Berliner Verkehrsbetriebe für witzig halten, neben dem Signet für Speiseverbot einen durchgestrichenen AfD-Schriftzug mit dem Satz zu posten: «Danke, dass du den Zug sauber hältst!», dann zeigt das schlicht, dass nicht mal ansatzweise ein Gespür mehr da ist für das Gleichsetzen von Menschen mit Unrat und das Proklamieren AfD-freier Zonen, die düstere historische Anklänge wecken.
Eine besonders verstörende Entgleisung leistete sich dieser Tage die Grünen-Vorsitzende Ricarda Lang, indem sie erklärte: Man habe es im thüringischen Sonneberg mit einem Landesverband der AfD zu tun, der klar als rechtsextrem eingestuft werde.
Und weiter wörtlich: «Das heisst natürlich, dass wir beim Thema Demokratieförderung, wenn es um Ausstiegsarbeit geht, wenn es um Schulbildung und politische Bildung geht, diese Institutionen unterstützen. Ein Blick geht da natürlich auf das Demokratiefördergesetz. Ich will hier die wichtige Arbeit vieler kleiner Initiativen hervorheben. Die haben unsere Solidarität verdient. Solidarität muss dann aber auch politische Unterstützung bedeuten.»
Hier lässt der bundesdeutsche Verfassungsstaat, wie wir ihn