Der Amerikaner Steve Kirsch ist ein Serienerfinder: 1982 entwickelte er die optische Maus und liess sie patentieren. Es folgten das Publishing-Programm Framemaker, das er an Adobe verkaufte, und die Suchmaschine Infoseek, die später Disney übernahm.

Arbeiten muss der Mann also vermutlich nicht mehr.

Als Erschaffer der Computermaus wäre Kirsch makellos in die Geschichte eingegangen. Doch dann kam Covid-19, und Kirsch wurde zu einem der lautesten Kritiker der Impfung. Seither gilt der 66-Jährige bei den Mainstream-Medien als toxisch.

Anfang Mai 2022 publizierte er einen Beitrag, der belegen soll, dass die Corona-Impfung zu mehr Todesopfern geführt hat als Covid-19 selbst. Er bezog sich dabei auf offizielle Zahlen des Amts für Statistik von Grossbritannien.

Dieses listet die gemeldeten Todesfälle zwischen dem 1. Januar 2021 und dem 31. Januar 2022 nach Impfstatus auf. Gemäss der Interpretation von Steve Kirsch kommt beispielsweise bei 25- bis 29-Jährigen ein Corona-Toter auf 15 Todesopfer der Impfung.

In der Gruppe der 75- bis 79-Jährigen beträgt das risk-benefit-Verhältnis noch 1,2 – auf ein Corona-Opfer kämen damit 1,2 Impf-Opfer.

Für Verfechter der Impfung ist Kirsch mit solchen Veröffentlichungen ein rotes Tuch. Statt ihn aber einfach inhaltlich zu widerlegen, wird er in die Schwurbler-Schublade gesteckt. Der Freipass, um ihn gar nicht erst ernst zu nehmen.

Kirsch ist allerdings weder ein Leugner noch ein Verharmloser von Covid-19. Seit Frühjahr 2021 pumpt seine Kirsch Foundation Geld in die Entwicklung von Medikamenten gegen die Folgen von Corona. Sein Ziel ist es, Hospitalisation oder Tod durch eine Erkrankung zu vermeiden – ohne Impfung.

Aber auch das macht ihn verdächtig. Denn für mögliche medikamentöse Behandlungen gegen schwere Verläufe interessierte sich während der ganzen Pandemie kein einziger Staat.

Man war zu beschäftigt mit der Impf-Kampagne.