Jede Stiftung, jedes Hilfswerk, jede NGO weiss: In der Adventszeit sind die Spendierhosen der Menschen besonders gross. Niemand nutzt das besser als die Heilsarmee, die nebenbei auf Immobilen mit dem Wert einer Viertelmilliarde sitzt und allein an der Börse jährlich mehrere Millionen verdient.

Jetzt bettelt auch Michael Schaepman, Rektor der Universität Zürich (UZH), bei potenziellen Spendern um Geld. Genauer um Forschungsgeld. Warum? Weil die Menschheit mit Problemen wie dem «Klimawandel» und der «weltweiten Ernährungssicherheit» kämpfe.

Aber auch diese Herausforderungen sind lösbar. Nämlich mit einer milden, aber möglichst grossen Gabe an die UZH-Forschung. Denn, so Rektor Schaepman in vollem Ernst zu Klima und Ernährung: «Unsere Forschenden arbeiten mit Hochdruck daran und erzielen laufend wichtige Fortschritte. Doch eine Herausforderung können wir nur zusammen mit Menschen wie Ihnen meistern: die Finanzierung.»

Wer der UZH spende, spende für nicht weniger als für eine «nachhaltige Zukunft». Und das Spenden geht ganz einfach, nämlich digital auf der Homepage, per Mausklick.

Noch nie gab es an der Uni Zürich so viel Angestellte, nämlich fast 10.000. Allein die Lohnkosten betragen rund eine Milliarde Franken. Für all das kommen im Wesentlichen die Steuerzahler auf.

Die Betteltour des Rektors unter krampfhaftem Bezug auf Klima und Erwärmung ist ungeschickt und unwürdig. Denn der ganz überwiegende Teil der Tätigkeit der UZH hat damit nicht das Geringste zu tun.

Wenn Schaepman die Forschung unbedingt stärken möchte, wäre nichts einfacher als das. Er müsste die UZH nur von den überflüssigen Zeitgeistfächern entschlacken.