Yann Sommer ist der wichtigste Spieler der Schweizer Fussball-Nationalmannschaft: zuverlässig, integer, eloquent, sympathisch, sportlich auf Weltklasseniveau. Und er kennt sogar die Nationalhymne.

Bei Borussia Mönchengladbach war er über acht Jahre die unangefochtene Nummer eins – und mit 4,5 Millionen Euro pro Saison fürstlich bezahlt. Und er wäre wohl noch lange Stammtorhüter geblieben – obwohl er mit 34 Jahren schon ein (für Spitzensportler) respektables Alter erreicht hat.

Doch dann ist er der Verlockung Bayern München erlegen – wo Manuel Neuer verletzt und die Aussicht auf Titel im Multipack gross war. Doch die Sache ging für Sommer nur bedingt auf.

Letztlich gewann Bayern «nur» mit Ach und Krach die Meisterschaft, und der Schweizer Torhüter geriet irgendwie zwischen Hammer und Amboss und wurde für alles verantwortlich gemacht, was nicht optimal lief. Vermutlich wäre er auch noch schuld gewesen, wenn am Oktoberfest das Bier versiegt wäre.

Nun ist Neuer zurück – und für Sommer gab es (trotz weiterlaufenden Vertrags) nur einen Ausweg: Er musste den Klub verlassen – denn als Nummer zwei im Verein wäre seine Situation auch in der Nationalmannschaft schwierig geworden.

Nun öffnete ihm Inter Mailand den goldenen Weg aus der Sackgasse. Der Klub mit grosser Vergangenheit ist in der Gunst der Fans in Mailand zwar nur die Nummer zwei. Doch global betrachtet sind die Blau-Schwarzen eine der faszinierendsten Adressen – und der perfekte Ort, wo Yann Sommer seinen zweiten Frühling erleben kann.

Er wird um Titel spielen und hat seinen Arbeitsort in einer magischen Kathedrale des Fussballs – dem Giuseppe-Meazza-Stadion, das bei den Inter-Heimspielen in der vergangenen Saison im Durchschnitt mit 72.630 Zuschauern gefüllt war.

Gibt es eine bessere Option für Yann Sommer? Nein!