Mord ist Mord.

Nicht so für die Helden der Doppelmoral.

Zwar kann Deutschland nicht mehr auf den Fussball-WM-Titel in Katar hoffen, aber immerhin: Die Mannschaft der moralisch Korrekten ist längst auf dem Siegeszug. Unübertroffen im Messen mit zweierlei Mass.

Ihre Logik: Wie schwer eine Straftat wiegt, richtet sich nach der Nationalität.

Wie sonst erklären sich die unterschiedlichen Reaktionen auf den Tankstellen-Mörder in Idar-Oberstein und den Messer-Killer in Illerkirchberg?

Beides brutale, hinterhältige Taten. Die Umstände waren andere, die Herkunft auch: Der Mann, der im September 2021 im Streit um die Maskenpflicht einen Kassierer erschoss und inzwischen lebenslang verurteilt wurde, stammt aus Deutschland. Der mutmassliche Attentäter, der am Montag eine 14-Jährige tötete und eine 13-Jährige schwer verletzte, ist ein Flüchtling und kommt aus Eritrea.

Was erwartet den 27-jährigen Afrikaner? Politisch-mediale Streichelzoo-Mentalität. Die Landesregierung warnt vor voreiligen Schlüssen. Die Tat dürfe «keine Rechtfertigung für Hass und Hetze sein». Die Polizei bittet darum, «keinen Generalverdacht gegen Fremde, Schutzsuchende oder Asylbewerber allgemein zu hegen oder solchem Verdacht Vorschub oder Unterstützung zu leisten».

Der 49-jährige Deutsche hingegen wurde rigoros in die Arena gezerrt und zum Frass vorgeworfen. Und nicht nur er allein. Politiker überboten sich darin, sofort alle «Querdenker» gleichermassen zu kriminalisieren, die Polizei warnte eindringlich, Corona-Leugner würden sich weiter radikalisieren. Zeit-Leser dämonisierten in Kommentaren hemmungslos alle Masken-Gegner.

Olaf Scholz schrieb damals auf Twitter: «Wir müssen uns als Gesellschaft dem Hass entschlossen entgegenstellen.» Der Täter müsse hart bestraft werden.

Annalena Baerbock twitterte nicht minder knallhart: «Die Radikalisierung des Querdenker-Milieus bereitet mir grosse Sorgen. Wir sind alle gefordert, uns gegen den zunehmenden Hass zu stellen.»

Militanter Furor auch bei Robert Habeck. In einem Interview mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland sagte er, die Tat «zeige ein gesellschaftliches Klima der Gereiztheit und Gewalt, über das wir nicht hinwegsehen können.» Die Zeit, da von Einzelfällen die Rede sein konnte, sei vorbei.

Kurz gesagt: Freie Fahrt für Hass und Hetze dort, wo es gerade in die politische Agenda passt.

ARD-Gutmensch Georg Restle twitterte am Dienstag über den Messer-Mord: «Eine Straftat, so widerlich wie deren politische Instrumentalisierung.»

Nicht nur, dass es völlig daneben ist, das eine mit dem anderen gleichzusetzen. Es zeigt auch, dass die Tugend-Terroristen politische Instrumentalisierung immer nur dann wittern, wenn sie ihnen nicht in den Kram passt. Für ihre eigene hingegen sind sie blind.

Sie verschliessen auch ihre Augen davor, dass sie unter Umständen Menschenleben aufs Spiel setzen, wenn sie ihr eigenes vermeintlich politisch korrektes Weltbild auf Biegen und Brechen verteidigen. Und sich Irrtümer nicht eingestehen.