Es ist ein Skandal – und was für einer.

Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) von SP-Bundesrat Alain Berset muss 10,3 Millionen Dosen Corona-Impfstoffe im Wert von 280 Millionen Franken entsorgen – weil das Ablaufdatum überschritten ist.

Die nationale Gesundheitsbehörde musste vor Tagen eine Meldung der Zeitschrift Beobachter bestätigen.

Es ist nicht das erste und wohl auch nicht das letzte Mal, dass Vakzine gegen das Covid-19-Virus ungenutzt in den Schubladen vergammeln: Während der Sommersession gab es genau deswegen eine gewaltige politische Kontroverse über den Kauf Millionen neuer Impfdosen trotz eines Überangebotes.

Für das laufende Jahr stehen 33 Millionen Impfdosen zur Verfügung. Knapp die Hälfte davon hat der Bund bisher verabreicht. Man kann mit hoher Wahrscheinlichkeit davon ausgehen, dass im kommenden Jahr weitere ungenutzte Dosen entsorgt werden müssen – zumal die Impfbereitschaft in der Bevölkerung erlahmt ist.

Der Impfstoff-Einkauf des BAG entpuppt sich je länger, je mehr als grosse Geldvernichtungsmaschine.

Natürlich wirft dies auch die Frage auf, weshalb man diese überschüssigen Dosen nicht rechtzeitig an das sogenannte Covax-Programm weitergegeben hat.

Dieses stellt sicher, dass möglichst viele Menschen weltweit Zugang zu sicheren und wirksamen Covid-Impfstoffen erhalten.

Oder gibt es für solche Aktionen geheime Einwände der Impfstoffhersteller?

Allerdings: Ob die Corona-Impfungen für die Menschen in den Armenhäusern Afrikas tatsächlich ein Segen wären, darüber gehen die Meinungen auseinander.

Fest steht: In Afrika wird erheblich weniger geimpft, und es gibt auch erheblich weniger Tote als in Europa, wo die Impfquote viel höher ist.

Das lässt sich nicht einfach wegleugnen.