In den letzten zwei Jahrzehnten wurden laut der European Medicines Agency (EMA) in Europa über 963 Millionen Impfdosen gegen die Grippe verabreicht. In 93 Fällen kam es danach zu einer Myokarditis, einer Herzmuskelentzündung. Achtmal endete diese tödlich.

Über die Hälfte aller Fälle waren allerdings allein auf den für seine Nebenwirkungen bekannten Impfstoff Pandemrix gegen die sogenannte «Schweinegrippe» zurückzuführen. Was bedeutet: Die Impfung gegen die «normale» Grippe ist eine ziemlich sichere Sache.

Zum Vergleich die Impfung gegen Covid-19: Bis zum 25. Februar 2023 wurden europaweit 15.048 Verdachtsfälle von Myokarditis gemeldet. 308 Fälle führten laut der EMA zum Tod. Das ist ein Quantensprung gegenüber der langjährig angewendeten Grippeimpfung – innerhalb von gerade mal zwei Jahren.

Dass es sich nicht um bestätigte Nebenwirkungen handelt, ist keineswegs beruhigend. Arzneimittelbehörden wie die EMA nehmen ausschliesslich Verdachtsfälle entgegen und führen keine weiteren Prüfungen durch. Auf den Grund gegangen wird den Ursachen nur in Einzelfällen.

Ein Blick auf die Schweizer Statistik zu den von Nebenwirkungen betroffenen Organsystemen zeigt zudem eine Auffälligkeit bei den mRNA-Impfstoffen. Der Wirkstoff von Moderna steht in 1016 Fällen im Verdacht, eine Herzerkrankung ausgelöst zu haben, der von Biontech/Pfizer in 471. Der Vektor-Impfstoff von Johnson & Johnson führte nur gerade achtzehnmal zu diesem Resultat.

Dass mehr mRNA-Wirkstoffe verimpft wurden, kann diesen Unterschied höchstens zum Teil erklären. Die Zahlen fördern das Vertrauen in die als Zukunft der Medizin gefeierte neue Impftechnologie jedenfalls kaum.