Die jährlichen Uno-Klimakonferenzen sind auch riesige Umverteilungsveranstaltungen. Am jetzigen Treffen COP 27 im ägyptischen Tourismusort Scharm El-Scheich finden sich gegen 40.000 Vertreter ein. Für viele ist da ein köstliches Häppchen Freizeit- und Reisegenuss auf Staatskosten dabei.

Vor allem aber geht es um die Umverteilung von Nord nach Süd, um das Feilschen zwischen den Industrieländern sowie den Schwellen- und Entwicklungsländern.

Arm gegen reich. Der Süden fordert Geld als Entschädigung für die durch Industrieländer verursachten Klimaschäden und Verluste in Wirtschaft und Natur.

Neueste Berechnungen sollen zeigen, dass die Entwicklungsländer langfristig bis zu 2400 Milliarden Dollar jährlich benötigen, um mit dem von andern verursachten Klimawandel umzugehen. Zu Beginn etwa 1000 Milliarden. Also, Westen, hopp, zahlen!

Das ist nicht neu. Dass die Entwicklungsländer von den reichen Staaten Ausgleichszahlungen fordern, gehört seit je zu Klimakonferenzen. Abgebrühte Lobbyisten treffen sich da wie auf einem Basar.

War schon Hauptthema am ersten Erdgipfel 1992 in Rio de Janeiro. Damals verlangten die in der Gruppe der 77 organisierten Schwellen- und Entwicklungsländer gut 600 Milliarden Dollar pro Jahr als eine Art Stillhalte-Prämie. Konkret: Entschädigung dafür, dass die Entwicklungsländer ihre Urwälder und natürlichen Ressourcen nicht ausbeuten, sondern für die Weltgemeinschaft bewahren. Wie Direktzahlungen für Landwirte.

Aber jetzt ist die Welt auf Level zwei: Die Wissenschaftler des Uno-Weltklimarats gingen dazu über, den Klimawandel konkret mit Schäden durch Stürme, Überflutung oder Dürren in Verbindung zu bringen. Solche Schuldzuweisungen sind super für den Süden, das gibt ihm neue Hebel in die Hand, um noch forscher Entschädigungen zu fordern.

Und die Organisation ist perfekt: In der Uno bilden ja die ärmeren Länder die grosse Mehrheit, das ist für sie eine erstklassige Ausgangslage dafür, die reichere Minderheit auszunehmen.