Nun ist es also amtlich, was die Fraktions- und Parteispitze der SP vor Tagen schon intensiv vorbetete, die Kandidatur von zwei Frauen für die Nachfolge von Simonetta Sommaruga.

Bereits hätten sich hervorragende Kandidatinnen mit grosser Regierungs-Erfahrung für den freiwerdenden SP-Bundesratssitz zur Verfügung gestellt, schreiben die Genossen.

Gemeint sind die Berner Regierungsrätin Evi Allemann, die als Parlamentarierin hervorragende Kontakte zur FDP pflegte und die Basler Ständerätin Eva Herzog, die von einzelnen Medien zur Favoritin hochstilisiert wurde. Man weiss aber nicht genau aufgrund welcher Meriten. Weil sie in Basel das Geld der Pharmaindustrie ein bisschen umverteilt hat?

Der Entscheid ist bitter für Ständerat Daniel Jositsch, dem die Felle davon geschwommen sind. Aber damit musste der Zürcher Politiker rechnen, wahrscheinlich hat er das auch.

Frauen sind für alle Parteien eine wichtige strategische Grösse, sie werden von allen Formationen umworben. Die SP versucht jedoch mit einer aggressiven Personalpolitik als Frauenpartei zu positionieren, indem sie die Biologie über die Qualität stellt.

In den anderen Parteien gilt zum Glück nicht in erster Linie das Geschlecht als oberstes Wahlkriterium, sondern die Suche nach dem oder der geeignetsten Person für dieses anspruchsvolle Amt.