War es sexuelle Gewalt oder nur eine freundschaftliche Geste?
Fakt ist: Nach dem gewonnenen WM-Final gegen England verlor Verbandschef Luis Rubiales jegliche Hemmungen und küsste Spielmacherin Jenni Hermoso innig auf den Mund.
Luis Rubiales estaba cachondo en la ceremonia de entrega de medallas 😅. A todas las chicas les arrecosto la polla jajajajaja pic.twitter.com/Hj99xPHG3r
— Jose Enrique cule (@MunozArcon) August 21, 2023
In den sozialen Netzwerken sorgt die Szene für hitzige Diskussionen – und verlagert das Thema auf eine gesellschaftliche Ebene. Profitierte da ein Mann von einer Situation und nahm, was er gerade wollte?
Mittlerweile hat sich auch die Politik eingeschaltet. Küssen ohne Zustimmung dürfe nicht einfach so passieren, schrieb die spanische Gleichstellungsministerin Irene Montero auf X: «Das ist eine Form von sexueller Gewalt.» Ione Belarra, Ministerin für soziale Rechte, bliess ins gleiche Horn: «Sexuelle Gewalt gegen Frauen muss ein Ende haben.» Nur ein Ja sei ein Ja.
Der Verbandschef selber spielte die Szene herunter. Gegenüber der Sportzeitung Marca tat er die Kritik als «Blödsinn» ab. Idioten gebe es überall. «Wenn zwei Menschen miteinander eine unwichtige Geste der gegenseitigen Zuneigung teilen, darf man dem Mist, der da gesagt wird, keine Beachtung schenken.»
Aber war es wirklich einvernehmlich?
Hermoso sagte zur Szene: «Das hat mir nicht gefallen.» Später relativierte sie: Es sei eine spontane gegenseitige Geste nach dem sportlichen Triumph gewesen.
So oder so: Rubiales steht auch wegen einer anderen Szene unter Verdacht. Nach dem Schlusspfiff feierte er auf der Tribüne ausgelassen, wenige Meter von ihm entfernt stehen der Fifa-Präsident Gianni Infantino und die spanische Königin Letizia. Nachdem Rubiales mehrmals die Arme in die Höhe gerissen hat, greift er sich provokativ in den Schritt – es ist eine Geste, für die es (unter normalen Umständen) auf dem Fussballplatz (mindestens) die gelbe Karte gibt.
arouet sagt: Den Kuss als sexuelle Gewalt zu bewerten, ist glaube ich erheblich übertrieben. Aber der Kuss zeugt wohl von einem selbstgefälligen, überheblichen und hierarchischen Denken, und von einer gewissen Respektlosigkeit. Der Funktionär ist sicherlich kein Sexualverbrecher, aber vielleicht jemand, der die Freiheit und die Selbstbestimmung und die Ehre seiner Mitmenschen (jedenfalls wenn er die betreffenden Mitmenschen nicht als ebenbürtig oder als überlegen einschätzt) nicht ausreichend respektiert?
arouet sagt: Vermutlich fühlte sich der hohe Funktionär gegenüber der Sportlerin überlegen, oder er scheint sich jedenfalls wenig Gedanken über einen respektvollen Umgang mit der Sportlerin gemacht zu haben? Gegenüber einer Frau, die er glaubt mehr respektieren zu müssen, wie etwa Janet Yellen, Ursula v. d. Leyen, Kamala Harris, Nancy Pelosi, Christine Lagarde, Sonia Ghandi, Naomi Biden, Francoise Bettencourt Meyers, Julia Koch, Alice Walton, Giorgua Meloni, hätte Rubiales sich sowas wohl eher nicht gewagt?
arouet sagt: Die Mächtigen handeln oft nicht im Interesse der Allgemeinheit, sondern verfolgen oft vorrangig ihre eigenen Interessen. Wie ist das möglich? Eine der Ursachen ist, daß sich zu viele Menschen so verhalten, als seien sie Untertanen (des römischen Reiches). Diese Menschen denken in Hierarchien, ordnen sich unter, lassen sich viel gefallen. Wir hätten eine bessere Politik, wenn sich alle Menschen als freie & mit Rechten ausgestattete, respektable Bürger fühlen würden. Fehlt es Rubiales an Respekt?
tim_heart777 sagt: Wir vergessen, dass in vielen Kulturen ein Mundkuss kein Missbrauch ist, sondern unter Freunden akzeptiert, ja ein Zeichen inniger Freundschaft ist. Sogar Politiker haben doch schon praktiziert. Aber klar: auf der int. Bühne sollte man sich (mind. in der woken Gegenwart) etwas zügeln.
banjol sagt: Nun, wenn eine Mannschaft, ein Team - und da gehört der Verbandchef dazu - in mühevollem Taining sich bis zum Pokalgewinn durchkämpft, dann sind überschwengliche Gesten verständlich.
Zudem sind sie sich untereinander bestimmt nicht fremd, eher familiär.
Viel peinlicher und geheuchelter fand ich die Knutscherei der EU-Politiker bei Ihren Treffen.
tv_nein sagt: Der hat keinen Stil dieser Mensch, allen Menschen drum herum ist es sichtbar peinlich.
raedi butz sagt: Bei Honecker und Breschnew hat's dann aber ganz anders geschmatzt ...
https://www.google.com/search?client=firefox-b-d&q=Honecker+und+Breschnew#fpstate=ive&vld=cid:aed6b0a2,vid:76KhjmvBAu0
Janosh H. sagt: Liegt es an der Sommerhitze?
Ein Freudentanz zeigt immer auch einen Hauch Erotik. Vermutlich regen sich nur VERKLEMMTE Menschen auf, welche ein gestörtes Sexualleben oder sonst einen 'Knall' haben.
Mein Rat, bleibt künftig gesellschaftlichen Anlässen fern oder lasst euch von einem Psychiater behanden.
marcus.porcius sagt: Wenn mir am nächsten Silvester zum Jahreswechsel eine Unbekannte einen Schmatz auf die Wange drückt, erwarte ich minimal: Sondersitzungen des Bundesrats, Teilmobilmachung, Schliessung der Grenzen, Sondereinheiten der Polizei überwachen im Schichtbetrieb alle Verkehrsknoten bis zur Ergreifung der Täterin, freie psychologische Betreuung sowie siebenfache IV - Maximalrente lebenslang für mich und meine Familie. Und jedes Jahr zwei mal sechs Wochen Erholungsurlaub vom psychischen Stress.
arouet sagt: Zwar bei weitem nicht alle, aber doch zu viel zuviele hohe Funktionäre, hohe Politiker, hohe Beamte, haben vor den Bürgerinnen und Bürgern zu wenig Respekt, und behandeln sie von oben herab, und das zeigen sie unter anderem auch in der Form, indem sie ihre Mitmenschen ungefragt und unangemessen anfassen, auf die Schulter klopfen, oder gar küssen. Ein erwachsener, freier, mündiger Bürger, muss und sollte sich sowas nicht gefallen lassen. Freie Bürger sind keine Unterworfenen, oder gar Leibeigene.
mario-rocko sagt: Wenn die WOKEN und HYPERMORALISIERER keine anderen Probleme haben ?!!!
Schon wenn solche GLEICHSTELLUNGSHYÄNEN anfangen herumzubellen weiß man, das mal wieder eine Mücke zum Elefanten geklont wird.
Also, alles nur viiiiiiiiiiieeeel heiße
Luft und noch mehr Schnappatmung, wegen NICHTS !!!!
Rudi Mentär sagt: Fußball ist ein Riesengeschäft und dient den Herrschenden und den Politikern dazu, die Menschen abzulenken und übers Ohr zu hauen. Bisher haben Frauen das Theater nicht mitgemscht. Und Frauenfußball ist ein Verlustgeschäft. Ich tipe auf eine geplante Kampagne und ein abgesprochene Theater, um mehr Frauen zur sinnlosen Tätigkeit des Sofa-Sports zu bringen . In den Pausen kann man die Zuschauer dann noch mit der üblichen Gehirnwäsche traktieren.
bupsi sagt: Mein Gott, wenn nach der tragischen Niederlage der Armada 1607, unter deren Folgen (Beginn des angelsächsischen Impetialismus! ) die Welt immer noch leidet, gegen England endlich ein historischer Sieg errungen wird, darf man sich doch ausgelassen freuen.
pirminmeier sagt: @gandor. Offenbar haben Sie meinen Kommentar nicht verstanden. "Kulturell eingespielt" beim Kuss in Frankreich und im Welschland heisst: Man versteht etwas mehr von Galanterie, was dem spanischen Verbandspräsidenten wohl abgegangen ist. In Kierkegaards "Tagebuch des Verführers" wird über schlechten und guten Stil beim Küssen referiert: "Justizrat küssen" sind unerwünschte Zwangsküsse oder solche, bei denen der Beziehungsabstand nicht eingehalten wird. Küssen ist wie Essen auf Kultur angewiesen.
gonzo sagt: War Zunge dabei? Einerseits war die Freude echt; er hat ja auch die männlichen Betreuer geküsst. Andererseits war es auch etwas respektlos gegenüber den Engländerinnen. Die Pokalübergaben sind sowieso zu einer eigenartigen Ego-Show verkommen… siehe die würdevolle Zeremonie in Bern 1954..
romanebert3103 sagt: Frage: Wenn der Verbandschef eine Frau gewesen wäre und diese hätte die Spielerin geküsst, wie wäre das in den Medien aufgenommen worden?
Alpensturm sagt: Wir regen uns über das auf??? In den USA kommt der ganze Covid Mist wieder. Die kochen das langsam wieder hoch und wir schlafen einfach?
https://twitter.com/stkirsch/status/1693757574968217688
pirminmeier sagt: Küsserei: in westlichen Ländern eine gesellschaftliche Entwicklung, die seit 40 Jahren massiv aufgekommen ist und bei der, im Gegensatz zu Frankreich und Romandie, die kulturellen Voraussetzungen nicht eingespielt sind. Dass es vorübergehend zurückging, war die fast einzig positive Seite der Corona-Panik. In einem katholischen Beichtspiegel von 1949 gab es Verhaltenstipps für junge Frauen, die in einer solchen Situation unfreiwillig geküsst werden: Widerstand ohne Demütigung des Aufdringlichen.
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Dieser Mann hat sich ja nur gefreut! Das war ein Kuss auf die Wange und nicht auf den Mund. Ich als Frau finde ich das völlig in Ordnung.
das können die zwei gut untereinander erledigen. da braucht es nicht die mainstream medien und auch nicht die weltwoche.
Was soll bei diesem flüchtigen, aber herzlichen Wangenkuß dabei gewesen sein? Das war in dieser überwältigenden Situation natürlicher Dank und sehr erfreulich. Unfreiwillig???? Wer das "Küsserei" herabsetzt, ist ein engstirniger Mucker, aber bei Gott hochmoralisch!