Es gehört schon bald zur guten Tradition, dass der Bundesrat seine Flug-Statistik präsentiert. Es geht um jene Flüge, welche die Magistraten mit den Fluggeräten der Eidgenossenschaft durchführen.

Der Spitzenreiter im verflossenen Jahr war Aussenminister Ignazio Cassis (FDP). Er war 2021 am längsten mit den bundeseigenen Maschinen unterwegs – insgesamt 156,49 Stunden. Verglichen mit 2020 hat er seine Flugzeit damit verdreifacht. Wirtschaftsminister Guy Parmelin (SVP) kam in seinem Präsidialjahr 2021 auf total 108,28 Flugstunden, drei- bis viermal mehr als im Jahr davor. Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mittepartei) war dagegen nur 11,15 Stunden mit Maschinen der Eidgenossenschaft unterwegs. Sie fliegt sehr wenig herum.

Bei der Benützung der Armee-Hubschrauber tut sich seit Jahren besonders der Gesundheitsminister Alain Berset regelmässig hervor. Kein anderer Bundesrat verbringt so viel Zeit im Hubschrauber wie Berset. Man fragt sich eigentlich, wieso er den Armeeheli zehn Mal mehr benutzt als Verteidigungsministerin Viola Amherd (Mittepartei). Liegt es vielleicht auch daran, dass die Benutzung der Helikopter auch zu den Insignien der Macht gehört, die der Gesundheitsminister wie kein anderer gerne zur Schau trägt?

Längst gehören aber auch die Parlamentsdienste zu den regen Benutzern des Bundesratsjets. Die Flugzeiten von Parlamentarier sind von 12 Stunden (2020) auf fast 102 Stunden (2021) förmlich explodiert. Das ist ein deutliches Indiz, dass Ratspräsidenten und Parlamentarier immer mehr Auslandreisen veranstalten.

Das kommt aber nicht immer gut heraus, wie man das eben erst bei der Reise von Nationalrats-Präsidentin Irène Kälin in die Ukraine beobachten konnte.