Die Universität Bonn stellt in einem Pilotprojekt «kostenlose Periodenprodukte für Studierende zur Verfügung».

Das Ziel sei es, «notwendige Hygieneprodukte für alle zugänglich zu machen». Es klingt, als würde man Tampons und Binden sonst nur auf dem Schwarzmarkt erhalten.

Offenbar sind diese Produkte so teuer, dass sie sich nur eine Oberschicht leisten kann. In einer Pressemitteilung heisst es, man wolle mit der Massnahme verhindern, dass jemand die Vorlesung sausenlasse, weil ein Tampon finanziell nicht drinliege. Für dieses Phänomen hat die Universität sogar ein Wort bereit: «Periodenarmut».

Ausserdem solle das Projekt «zur Enttabuisierung der Menstruation beizutragen». Die Monatsblutung ist offenbar ein gut gehütetes Geheimnis, über das niemand sprechen will. Erstaunlich, da gleichzeitig im TV fast pausenlos Werbung für diese völlig tabuisierten Produkte zu sehen ist.

Nutzniesser des Versuchs in Bonn sind übrigens keineswegs nur Frauen, sondern alle «menstruierenden Personen».

Vorerst finden sich die Hygieneartikel zwar nur in den Vorräumen der Damentoiletten. Es sei aber geplant, sie bald auch bei den Männern anzubieten.

Eine Online-Umfrage soll den entsprechenden Mengenbedarf klären. Unabhängig vom Resultat steht für die Universität Bonn aber schon heute fest: «Auch männliche Studierende menstruieren.»

Die Universität Bonn hat sich mit dem Pilotprojekt ein Alleinstellungs-Merkmal gesichert: als Hochschule, die selbst Naturgesetze aushebelt.