Die SBB stecken in Schwierigkeiten. Im Personenverkehr, der kostendeckend sein sollte, verlor das Staatsunternehmen so viel Geld, dass das Parlament in der Frühlings- und der Sommersession beschloss, den Bundesbahnen mit weiteren Steuergeldern unter die Arme zu greifen.
Umso erstaunlicher klingt eine Meldung des Bundesamtes für Wohnungswesen von SVP-Bundesrat Guy Parmelin von dieser Woche. Die Abteilung gab bekannt, sie hätte mit Wohnbaugenossenschaften Schweiz und den SBB einen Rahmenvertrag über Land im Baurecht abgeschlossen. Damit bestünde nun eine Grundlage «für gemeinnützigen und langfristig preisgünstigen Wohnungsbau auf Arealen der SBB».
Die Eisenbahngesellschaft kämpft mit finanziellen Problemen. Sie ruft nach Mitteln der öffentlichen Hand. Gleichzeitig verzichtet sie darauf, mit ihrem Wohneigentum eine möglichst optimale Rendite zu erzielen. Oder in den Worten von Alexander Muhm, Leiter SBB Immobilien: «Die SBB streben an, rund die Hälfte ihrer Wohnungen preisgünstig anzubieten – entweder über eigene Wohnungen oder die Abgabe im Baurecht.»
Das Nachsehen dieses Vorgehens haben die Bürger, die in keiner subventionierten Wohnung leben oder ein eigenes Haus kaufen wollen. Sie finanzieren den Schuldenberg der maroden SBB und jetzt auch noch ihre Immobilienpolitik.
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Die SBB gehört dem Staat, man kann davon ausgehen, dass der Staat das so angeordnet hat. Linke Politiker und Medien jammerten nun genug lang, dass die SBB ihre Immobilien zum Marktwert vermietet und das dies nicht gehe. Es war auch der Staat, der angeordnet hat, den Fahrplan nicht auszudünnen und leer herumzufahren, statt das Personal in Kurzarbeit zuschicken. Gleichzeitig hat der gleiche Staat Homeoffice befohlen. Natürlich muss er nun die Zeche dafür bezahlen. Wer den sonst?