Sanija Ameti und ihre Verbündeten lancierten diese Woche ihre Europa-Initiative. Es sei der «Startschuss für eine längst überfällige Europa-Debatte», so Operatio-Libero-Co-Präsidentin Ameti. Und der Startschuss «fürs Auf-die-Strasse-Gehen und fürs Einstehen für das Friedens- und Freiheitsprojekt Europa».

Interessant: Ihre Partei – die Grünliberalen – gehört nicht zu den Unterstützern und liess ihr prominentes Mitglied bei der Lancierung allein.

Sicher ist, dass Ameti für dieses Projekt einen langen Atem brauchen wird und nicht die Nerven verlieren darf wie vor einigen Tagen. Ein Beitrag in der NZZ über den muslimischen Fastenmonat Ramadan und den Umgang damit im nördlichen Nachbarland – «Deutsche Politiker rollen den Muslimen den Gebetsteppich aus» – brachte die Zürcherin derart in Rage, dass sie in den sozialen Medien bekanntgab, ihr Abo beim Traditionsblatt zu kündigen. «Euch ist schon klar, dass dieser Artikel gerade auf AfD-Kanälen gefeiert wird?»

Weil sie vielleicht selber merkte, dass das noch kein Argument ist, schaltete sie sogleich in den moralistischen Overdrive: «Einfach nur grusig.» Wir wünschen der grünliberalen Zürcher Gemeinderätin in der Debatte um ihre EU-Initiative einen kühlen Kopf mitsamt ein, zwei liberalen Gedanken.

Mehr Episoden aus der Bundespolitik lesen Sie in der Rubrik «Wandelhalle» in der aktuellen Ausgabe der Weltwoche.

Die 3 Top-Kommentare zu "«Einfach nur grusig»: Sanija Ameti gab diese Woche den Startschuss zur Europa-Initiative. Dafür braucht sie starke Nerven, die in letzter Zeit geradezu blank lagen"
  • damiano

    Wenn sie die Neutralität so furchtbar findet; warum lebt sie dann hier?

  • pt68

    «Einfach nur grusig»

  • tofatula

    Diese Dame passt irgendwie zu Projer. Beide sind etwas speziell und haben eine Agenda. Eigenständigkeit geht anders.