Wenn Wirte zu wenig einschenkten, Bäcker zu karg buken oder Metzger die Waage manipulierten, war deutsches Recht gnadenlos. Eichmasse waren heilig, die Grundlage für ehrliche Geschäfte.

Bis heute: Nichts wird penibler kontrolliert als Taxameter, Stromzähler oder Zapfsäulen.

Es sei denn, man zapft Strom, und der kommt von Tesla.

Alle 1800 deutschen Ladesäulen der Vorzeigefirma sind illegal, weil sie nicht dem Eich-Recht entsprechen.

Denn sie haben keinen Zähler. Der Kunde weiss nicht, wie viel er geladen hat. Als ob der Tankwart mit einer Daumenbewegung sagen würde: «Gem’se mir mal ’n Fuffi.»

Der Tankwart wäre schnell im Knast, aber bei Tesla übt der Staat Nachsicht – obwohl «der gesetzwidrige Betrieb» der Säulen den Behörden bekannt war.

Warum sie auch jetzt nicht eingreifen? Sagen sie nicht.

Aber zwei Vermutungen sind erlaubt: Nichts darf einen Schatten auf das hehre Ziel der E-Mobilität werfen.

Und mit dem eigenwilligen Tesla-Eigner Elon Musk will man es sich schon gar nicht verderben.

Wer weiss, am Ende kauft er noch alle deutschen Eichämter?