Nuklearforscher Professor Bruno Merk arbeitet an «Imagine», an Atomkraftwerken der fünften Generation, die den bisher produzierten Atommüll als neue Energiequelle nutzen könnten. Dies berichtet die Bild-Zeitung.

Merk argumentiert, dass abgebrannte Atombrennstäbe und Uranrückstände aus der Brennstoffproduktion einen unschätzbaren Wert für die Stromversorgung in Deutschland haben könnten. Er prognostiziert, dass die Nutzbarmachung der 16.000 Tonnen Atommüll aus dem Reaktorbetrieb Deutschland für fast 300 Jahre mit Strom versorgen könnte und die Atommüllmenge durch eine neuartige Sortierung auf weniger als ein Zehntel reduziert werden könnte.

Merk strebt eine Stromgewinnung aus Materialien an, die bereits als Abfallprodukte im Land verfügbar sind, um Energieimporte zu reduzieren. Sein Ziel: Radioaktive Abfälle zerkleinern, in einer chemischen Flüssigkeit bei 500 Grad auflösen und dann im Reaktor der neuen Generation vollständig in Energie umwandeln.

Der Wissenschaftler betont im Gespräch mit Bild, dass die theoretischen Nachweise dafür schon in den sechziger und den achtziger Jahren erbracht worden seien.

Merk forscht derzeit in Liverpool und wird von der Royal Academy of Engineering gefördert. Für das Reaktor-Experiment, das etwa 50 Millionen Euro kosten würde, braucht er jedoch noch weitere Investoren. Merk hat Deutschland verlassen, da ihm politische Akzeptanz für seine Forschung fehlte.