Die Militärakademie der ETH und das Center for Security Studies derselben Hochschule haben Anfang Juni eine Nachbefragung zur «Sicherheit 2022» durchgeführt.

Es befremdet allerdings, wie das Verteidigungsdepartement von Viola Amherd die Ergebnisse so darzustellen versucht, dass sie perfekt in die eigenen Pläne passen.

So heisst es im Titel der vom VBS gestreuten Pressemeldung: Der Krieg in der Ukraine habe zu einem kritischeren Blick der Bevölkerung auf die Schweizer Neutralität geführt.

Da denkt man sofort, dass die Eigenossen hier zu Abstrichen bereit sind.

Aber weit gefehlt.

Noch immer befürworten fast 90 Prozent die Neutralität, obwohl es im Vergleich zum Januar 2022 inzwischen 8 Prozent weniger sind.

Weiter heisst es: Deutlich mehr Unterstützung als vor dem Ukraine-Krieg finde die Haltung, dass eine Mitgliedschaft in einem europäischen Verteidigungsbündnis der Schweiz mehr Sicherheit bringen würde als die Beibehaltung der Neutralität.

Konkret bedeutet die deutliche Unterstützung, dass verglichen mit 2021 35 Prozent dieser Meinung sind.

Im Umkehrschluss heisst das jedoch auch, dass satte 65 Prozent nicht überzeugt sind, dass ein solches Bündnis die Schweiz besser schützt als die Neutralität.

Mit anderen Worten: Die Neutralität hat für die Schweizer Bevölkerung nach wie vor einen hohen Stellenwert.