Das «Radicalisation Awareness Network» (RAN) schreibt in seinem letztjährigen Bericht: «Humor ist zu einer zentralen Waffe extremistischer Bewegungen geworden, um offene Gesellschaften zu unterwandern.»

Interessant: Das RAN ist ein von der EU-Kommission finanzierter Zusammenschluss von Fachleuten. Sie untersucht den Einsatz von Rechtsextremen.

Denn Humor stimuliere schliesslich den Entscheidungsprozess und werde zum Hilfsmittel von extremistischen Ideologien. Die schlimmsten Gewalttaten des 21. Jahrhunderts könnten resultieren.

Kurz: Humor ist, gemäss EU, brandgefährlich.

Deshalb machte sich die EU-Expertengruppe auf, drei sogenannte Memes zu untersuchen.

Vielleicht zum Verständnis: Memes sind Grafiken mit visuellen und textlichen Elementen, die online geteilt und weit verbreitet werden.

Was für die Extremismus-Experten herauskommt, ist allerdings weniger lustig: «Das Wojak-Meme […] soll zeigen, dass ‹Normalos› die Informationen der Mainstream-Presse und der Politik nicht hinterfragen.»

Dann das «Doge-Meme», es sei eines der bekanntesten, das auf verschiedene Weise angepasst worden sei, um sich über eine Art veralteten Humor und Stil von Personen und Politikern lustig zu machen, heisst es.

Und das Meme «Pepe the Frog» sei von rechtsextremen Online-Aktivisten übernommen worden. Der Frosch symbolisiere «eine Art überlegene Lässigkeit gegenüber anderen, die dazu beiträgt, feindselige Haltungen gegenüber Minderheiten und politischen Gegnern zu normalisieren».

Der Bericht schlussfolgert, die Kompetenz im Umgang mit Memes, Codes und Symbolen müsse verbessert werden. Nur so liessen sich junge Menschen nicht auf die Seite von rechten Extremisten ziehen.

Wer bedenkt, dass 55 Prozent der 13- bis 35-Jährigen jede Woche Memes verschicken und 30 Prozent sogar jeden Tag, weiss, da kommt ein Haufen Arbeit auf die EU zu.