Über die Basler SP-Ständerätin Eva Herzog, über ihre schroffe Art, ihre Unnahbarkeit, Humorlosigkeit und Kommunikations-Defizite ist schon viel berichtet worden.

Zurzeit versucht sie mit Auftritten im Schweizer Fernsehen oder in Interviews in der NZZ eine Image-Politur.

Die Frage ist jedoch, ob eine Politikerin wie Herzog, die es gewohnt ist, eigensinnig und ohne Rücksicht auf Verluste ihre eigenen Kreise zu drehen, in eine Kollegial-Behörde wie den Bundesrat hineinpasst. Die Landesregierung ist nicht der Kanton Basel-Stadt, wo die SP mit über 30 Prozent Wähleranteil die anderen Parteien vor sich hertreibt und deren Regierungsräte sich wie kleine Könige aufführen.

Im Bundesrat muss man zwangsläufig aufeinander zugehen. Gerade in den letzten Monaten musste sich das Siebnergremium verschiedentlich den Vorwurf gefallen lassen, es funktioniere nicht wie eine Kollegialbehörde.

Mit Herzog würde das garantiert nicht besser. Sie hat weder den mütterlichen Charme einer Ruth Dreifuss noch das Charisma einer Micheline Calmy-Rey. Sie wirkt eher wie eine Simonetta Sommaruga hoch drei. Sie ist nicht einmal bei den eigenen Leuten sehr beliebt, zu arrogant, zu wirtschaftsfreundlich und zu nahe an der Basler Chemie.

Aber vor allem würde sie im Bundesrat auf eine Keller-Sutter treffen, die, wie Herzog von Ehrgeiz getrieben, häufig vergisst, dass der Bundesrat eine Kollegialbehörde ist. Sollte sie tatsächlich gewählt werden, erwartet uns wahrscheinlich der nächste Zickenkrieg im Bundesrat.