Die deutsche ARD betreibt das immer populärer werdende «Faktenchecking» in einer eigenen Rubrik namens «Faktenfinder». Der jüngste Beitrag ist gleich drei Personen gewidmet: dem Schweizer Historiker Daniele Ganser, der deutschen Wissenschaftlerin Ulrike Guérot und Gabriele Krone-Schmalz, frühere Moskau-Korrespondentin der ARD.

Sie werden pauschal als «fragwürdige Experten» bezeichnet, ihre Thesen zum Krieg in der Ukraine als «abwegig». Als Beleg dafür liefert die ARD die Ansicht dreier Professoren für osteuropäische Geschichte. Inwiefern diese allein die Wissenschaft auf ihrer Seite haben sollen und jede Gegenposition «abwegig» ist, wird nicht näher ausgeführt.

Die Nachdenkseiten haben in einem eigenen Faktencheck die einzelnen Punkte des ARD-«Faktenfinders» unter die Lupe genommen. Dabei zeigen sie auf, welche Positionen der drei Kritisierten allgemein belegt sind. Ausserdem kommen sie zum Schluss, dass die als wahre Experten präsentierten Befragten über keine ausgewiesenen Kenntnisse der Ukraine verfügen.

Einer der beiden «Faktenfinder»-Autoren machte vor wenigen Wochen selbst Schlagzeilen mit einem veritablen Fehlschluss. Er übersetzte eine Passage der Recherchen des US-Journalisten Seymour Hersh zur Nord-Stream-Sprengung falsch.

Statt «Bombe gepflanzt» verstand er – der laut eigenen Angaben fliessend Englisch spricht – «Bombe in Pflanzenform». Das nahm er dann als Beleg dafür, dass Hersh Fake News produziert habe, weil es so etwas nicht gebe.