Wer sich mehr Frauen in wichtigen Ämtern wünscht, für den müsste der Fall am Sonntag klar sein: Sandra Sollberger sollte in den Baselbieter Regierungsrat gewählt werden. Sie würde einen Mann ersetzen. Schafft sie den Sprung, stehen die Chancen gut, dass die Frauen eine Mehrheit im fünfköpfigen Führungsgremium des Kantons gewinnen.

Doch die Nationalrätin, Malermeisterin und Mutter hat ein Handicap: Sie macht in der SVP mit.

Deshalb arbeiten sich linke Medien an ihr ab und hoffen, dass sich die ungeliebte Rechtspartei am 12. Februar mit der Kandidatur von Sollberger eine blutige Nase holt.

Jüngstes Beispiel: In einem Bericht im Tages-Anzeiger schiesst sich – notabene eine Journalistin – auf Sollberger ein. Die SVP-Vertreterin würde «inhaltlich nicht überzeugen», sie gehöre «nicht zu den gemässigten Stimmen in der Partei» und sei «europakritisch».

Anstelle von Sollberger lobt das Blatt einen unbekannten EVP-Gemeinderat aus Muttenz, der ebenfalls Regierungsrat werden will, über den grünen Klee. «Thomi Jourdan ist eloquent, sozial, handelt wirtschafts- und finanzpolitisch bürgerlich – und ist breit wählbar», so das Fazit.

En passant: Bei den Nationalratswahlen 2019 kam die EVP auf 2,94 Prozent Wähleranteil, die SVP auf 24,05 Prozent.

Das Beispiel illustriert perfekt, um was es den Linken bei solchen Wahlen geht: Ideologie.

Gewählt wird in diesem Lager, wer den eigenen politischen Zielen am meisten dient. Ob Mann oder Frau spielt plötzlich keine Rolle mehr.

Die Förderung von weiblichen Politikern schon gar nicht.