«Und er leugnete abermals und schwor dazu: Ich kenne den Menschen nicht.» (Matthäus 26, 72)
Friedrich «Mutlos» Merz (66, CDU) ist nicht Petrus und schon gar nicht Jesus, der sich nicht zu schade war, sich mit jedem noch so geringen Zeitgenossen unter der Sonne sehen zu lassen.
Merz ist nur CDU-Partei- und -Fraktionschef und hat sich erfolgreich von den giftigen Einträufelungen der politischen Pharisäer (umgangssprachlich für Heuchler) von links gegenüber infizieren lassen.
Dieser Tage erst liess er ein Treffen mit dem US-Senator Lindsey Graham (67) platzen, angeblich wegen der «AfD-Nähe» der ebenfalls anwesenden Publizisten Henryk M. Broder (75) und Joachim Steinhöfel (60), der als Rechtsanwalt auch die AfD vertreten hat. Unter anderem, um den Parteiausschluss des rechten Flügelmannes Andreas Kalbitz (49) durchzusetzen.
2018 wollte sich Merz mit dem konservativ-liberalen Publizisten Roland Tichy (66) nicht sehen lassen und lehnte den Ludwig-Erhard-Preis aus den Händen des Erhard-Stiftungschefs Tichy ab.
Es gehört zu den schönsten Erfolgen des links-grünen Lagers, den Bürgerlichen ihre Kategorien vermeintlich akzeptabler Mitmenschen und politischer Schmuddelkinder übergeholfen zu haben, mit denen selbst der mächtige Oppositionsführer Merz eilfertigst jegliche Kontakte abbricht und heilig Abbitte schwört.
Mal abgesehen davon, dass der Vorwurf der AfD-Nähe im vorliegenden Falle Unsinn ist, ist es doch ein Musterbeispiel für Anwendung stasiesker Zersetzungsmethoden mittels Rufmord und gezielter Anscheinserweckung.
«Nähe» zu irgendwas ist nicht strafbar, die Anwesenheit von andersmeinenden Menschen im selben Saal ist es ebenfalls nicht und bringt auch einen Politiker von Statur und Standpunkt nicht aus der Fassung.
Vermeintliche Unberührbarkeit, Kontaktschuld, Abschwören und erniedrigender Bekenntniszwang zu selbstverständlichen Werten der freiheitlichen Demokratie sind Methoden aus der totalitären Mottenkiste, die sich kein Bürgerlicher bieten lassen muss.
Jeder andere übrigens auch nicht.
Es wäre eine Chance für Merz gewesen, ein Zeichen zu setzen für die Union als bürgerliches Bollwerk.
Er hat sie vertan.
Ralf Schuler ist Politikchef des Nachrichtenportals NIUS und betreibt den Interview-Kanal «Schuler! Fragen, was ist». Sein neues Buch «Generation Gleichschritt. Wie das Mitlaufen zum Volkssport wurde» ist bei Fontis (Basel) erschienen.
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Es ist tatsächlich so, dass die CDU auch unter Merz gar keine konservativ bürgerliche Partei sein will. Auf der einen Seite Diskusionsverbote und Rauschmissversuche (Maaßen) gegenüber wertkonservativen. Auf der anderen Seite aber Unterstützung eines LINKEN Ministerpräsidenten in Thüringen und Wahl einer Linksradikalen als Verfassungsrichterin in Mecklenburg-Vorpommern. Da Merz ausserdem noch einen Bogen um über 10% AfD Wählerstimmen macht, taugt er nur als links-grüner Steigbügelhalter.
"...hat sich erfolgreich von den giftigen Einträufelungen der politischen Pharisäer (umgangssprachlich für Heuchler) von links gegenüber infizieren lassen."
Das war nicht nötig, Merz gehört, wie der Großteil der CDU, zu der links/grünen Clientele.
Ich verschenke hiermit meine verbleibenden 363 Zeichen an meine lieben Co-Kommentaren, die über diesen Genius noch etwas sagen möchten.
Merz wollte nicht, obwohl er konnte! Und wie war das doch gleich mit unserem Herrn Köppel als verhinderter Festredner zum Nationalfeiertag? Er wollte, aber er durfte aus Sicherheitsgründen nicht!! Und in beiden Fällen stecken wohl die gleichen Demokraten dahinter! Was für eine Zeit!?
Herr Schuler hat wie so oft recht mit seiner Analyse, allerdings würde mir beim Stichwort "Bürgerliches Bollwerk" die Springer-Verlagsgruppe auch nicht gerade einfallen. Dort ist die Anbiederei an Grüne und Linke ähnlich weit verbreitet wie in der CDU und eine Allianz nicht linker
Parteien ist dort überhaupt kein Thema.
In meinen Augen ist solch ein Verhalten hochgradig undemokratisch. Die Deutsche Demokratie ist in Gefahr !
Merz ist die personifizierte Enttäuschung des neuen Jahrtausend. Punkt.
Wenigstens hat ihn Senator Graham wissen lassen, was er von Meinungsunterdrückern und canceln hält. Merz hat auch die Flüchtlingspolitik von Merkel treffend als rechtswidrig bezeichnet, tut aber politisch nichts gegen diese staatliche Anarchie. Er und seine Partei leisteten die Vorarbeit für diese zerstörerische Amokregierung, jetzt verweigert er Opposition und leistet somit Beihilfe. Der vermeintliche Hoffnungsträger ist somit Totengräber!