Wie soll man diese gottlose politische Bonzen-Truppe nennen, die da auf der einst exklusiven, dann nur noch neureich heruntergeranzten Nordsee-Insel Sylt für die Hochzeit des Finanzministers Spalier stand? Pack?

Ja, trotz der Liebesschwüre in der Kirche: gottlos!

Denn beide Brautleute sind schon vor geraumer Zeit aus der Kirche ausgetreten, und das nicht etwa, weil ihnen die protestantische Kirche zu gottfern und zeitgeistig wäre, sondern weil sie selber mit dem christlichen Glauben nichts mehr am Hut haben.
Sie wählten den frommen Rahmen nur dafür: als Rahmen für ein Fest mit weissem Kleid und Smoking.

Sozusagen als frömmelnden Aperitif vor der Sause.

Das alles passt natürlich gut zu den Abbrucharbeiten an Tradition und Familie, mit der besonders die freien Liberalen beschäftigt sind: Soziale Elternschaft, freie Wahl des Geschlechts, Pubertätsblocker für den körperlichen Umbau von Mädchen zu Jungen – und Prügel für alle, die daran zweifeln, dass all das ein Beitrag zu Glück und «Selbstbestimmung» sei.

Mittendrin der Champagner-Philosoph Peter Sloterdijk mit der Aufgabe, der trotz Krise schamlos feiernden Meute intellektuellen Glanz zu verleihen. Sloterdijk hält das Christentum für ein «gescheitertes Projekt» – wie man sieht: zu Recht!

Wenn selbst die feministische und allen esoterischen Moden gegenüber aufgeschlossene Pastorin Margot Käßmann aufschreckt und verkündet, dass sich das nicht gehöre, muss da im Kern etwas schiefgelaufen sein. Sie erläuterte ihre Bedenken unter einer Schlagzeile in Bild, was wiederum Bild TV nicht daran hinderte, aufgeregt und im gefakten Stil einer königlichen Trauung zu berichten «… die Glocken läuten, aber halt, da kommt auch schon der Porsche Targa, der Vater mit der Braut» und «Chapeau für dieses rückenfreie Kleid».

Das alles war auf so vielen Ebenen falsch und instinktlos und ohne jede Klasse, dass selbst das als «Pack» geschmähte und finanziell ausgenommene Volk sich fremdschämen müsste.

Nicht wenige werden da die Faust in der Tasche geballt haben – ein besseres Sinnbild für die politische und moralische Staatskrise dürfte es schwerlich gegeben haben.