Kommt die Übernahme der Credit Suisse durch die UBS zustande, steht sie unter einem schlechten Stern.

Die pendente Transaktion, welche beide Banken nicht wollten, wurde – gemäss Financial Times – unter dem Druck des Auslands als alternativlos dargestellt (obwohl sie das nicht ist); elementare Prinzipien der Bundesverfassung sollen mit Notrecht ausgehebelt werden; es scheint, dass das falsche Gesetz (anstelle des Übernahmegesetzes das Fusionsgesetz) zur Anwendung kommen soll; die nachrangigen Anleihen im Umfang von sechzehn Milliarden Franken sollen – entgegen dem Prospekt – für wertlos erklärt werden; die UBS hat – verständlicherweise – ihre Position ausgenutzt und würde die Credit Suisse zu etwa 10 Prozent des Buchwerts erhalten; schliesslich würde eine viel zu grosse Bank entstehen, die bei der nächsten Finanzkrise, die sicher kommen wird, die ganze Schweiz ins Verderben reissen kann.

Ginge es nach mir, müsste man diese Transaktion abbrechen, was rechtlich und ökonomisch auch möglich ist. Alternativ könnte der Bund vorübergehend 25 Prozent der Credit Suisse zu vielleicht zwei Milliarden Franken übernehmen, das Unternehmen stabilisieren und in spätestens fünf Jahren wieder verkaufen.

Wenn dieser Fall nicht eintritt, wofür vieles spricht, müssen wir der UBS die Chance geben, die CS Schweiz an die Börse zu bringen, ihr Kapital deutlich zu erhöhen und sich in enger Zusammenarbeit mit der Wettbewerbskommission zu einer weniger risikoreichen Bank zu entwickeln, die dem Land dient, das sie im Notfall stützt oder mit ihr untergeht.

Martin Janssen ist Unternehmer (Ecofin-Gruppe) und emeritierter Professor für Banking und Finance an der Universität Zürich.