«Stoppt ein Staat wie jetzt Russland die Lieferung, kann das die Wirtschaft mit voller Wucht treffen», sagte SP-Bundesrätin Simonetta Sommaruga am letzten Freitag vor den Medien. Um anzufügen: «Dann haben wir sehr schnell ein Gasversorgungs-Problem. Diese Abhängigkeit macht uns verletzlich, sie macht uns auch erpressbar, und das stört viele Menschen.»

Nun, während der Debatte über den indirekten Gegenvorschlag zur Gletscher-Initiative, dem Vehikel für den Ausstieg aus Öl und Gas, gab sie zu verstehen: «Da wir heute die Situation haben, dass der russische Präsident Putin den Gashahn in der Zwischenzeit praktisch ganz zugedreht hat, haben wir – oder riskieren wir zumindest – ein Gasversorgungs-Problem.»

Unverfroren benützt die Energieministerin den Ukraine-Krieg, um der Schweiz ihre ideologisch eingefärbten und äusserst kostspieligen Klimaschutzpläne aufzudrücken.

Der Krieg, Sommarugas Mittel zum Zweck.

Dabei spielt Gas im Schweizer Energiesystem eine eher untergeordnete Rolle.

Was sie nicht sagt: Der Westen – inklusive Schweiz – brachte sich selber in eine missliche Lage – durch die gegen Russland erlassenen Sanktionen.

Und sowieso: Wie war das mit den vollmundigen Ankündigungen einzelner Städte wie etwa Winterthur, in Zukunft kein russisches Gas mehr beziehen zu wollen?

Zuerst einen Mangel, besser: eine Krise herbeiregieren, um dann die eigenen, aber umstrittenen Pläne als Lösung zu propagieren; so viel zu Moral und Anstand der Gutmenschen vom Schlage einer Bundesrätin Simonetta Sommaruga.