Noch hat es die Regierung in Washington nicht bestätigt, aber gemäss diversen amerikanischen Presseberichten will Präsident Joe Biden die Öl-Embargos gegen Venezuela und den Iran lockern.
Damit soll die Versorgungslage der USA und Europas – des Westens – im Lichte des Ukraine-Krieges verbessert werden.
Der Schritt trägt Züge einer Verzweiflungstat und belegt gleichzeitig, dass wirtschaftliche Sanktionen kein probates Mittel sind, autoritäre Regimes zu destabilisieren.
Wir erinnern uns: Die Sanktionen gegen Venezuela traten in Kraft, nachdem Nicolás Maduro die letzte Präsidentschaftswahl im Jahr 2018 gestohlen hatte. Bis heute anerkennen die USA Maduros damaligen Gegenkandidaten Juan Guaidó als offiziellen Interims-Präsidenten. Gleichzeitig verhandeln sie mit der Maduro-Regierung über die Lockerung des Embargos – Geopolitik aus Absurdistan.
Nicolás Maduro ist in den letzten vier Jahren nicht demokratischer oder freundlicher geworden. Sein sozialistisches Schreckens- und Hungerregime hat seit 2018 fünf Millionen Menschen ausser Landes getrieben.
Ähnliches kann man über die Mullahs in Teheran sagen. Auch sie halten an ihren atomaren Ambitionen fest, derentwegen sie von Washington mit einem Öl-Embargo belegt worden sind.
Plötzlich zählt das alles nicht mehr.
Not kennt kein Gebot. Auch Putin-Russland wird früher oder später wieder Öl an die USA liefern dürfen.
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Die Amerikaner sind doch bekannt dafür, den Teufel mit dem Belzebub auszutreiben. Beispiele in Asien, Südamerika und dem Nahen Osten gibt es genug. Mal tun sie es versteckt mithilfe der CIA, mal offen mit dem Militär oder mit Söldnern wie Academy. Die Ergebnisse sind ähnlich! Ob es den Frauen in Afghanistan heute wirklich besser geht, als dies unter russischer Herrschaft gewesen wäre? Und wie profitieren CIA und der industrielle-militärische Komplex von dieser Gemengelage?
Die Mid-Terms stehen vor der Haustür und es gilt, schnelle -wenn auch temporäre- Erfolge für einen Präsidenten zu erzielen, der bislang NICHTS Substantielles geliefert hat. In der US Politik ist es wie beim Restaurant vom Ronald. Man geht hin, frisst übermässig, danach geht es einem schlecht, man schwört, nie wieder zu gehen, nur um bei der nächsten Coupon-Aktion wieder hin zu gehen, immer in der Hoffnung, dass es wohl diesmal besser sein würde.
Schon Roosevelt sagte: "Hurensöhne sind Ok, solange es unsere Hurensöhne sind". Ehrlicher kann man nicht sein. Erst definiert man selbst wer ein solcher ist, dann bekämpft man ihn oder spielt mit ihm zum eigenen Nutzen. Auch mit Puten wird man gerne wieder spielen wollen, wenn es andere schlimmere Hurensöhne gibt.... vielleicht China....?
Übrigens funktionieren die Sanktionen schon recht gut. Sonst würde die Iraner sich nicht so darüber beschweren. Und als man die Sanktionen beim Iran gelockert hat, haben sie das Geld gleich verwendet, um in den Nachbarstaaten zu intervenieren.
Sanktionen funktionieren einfach nicht so gut, je mehr Schurkenstaaten es gibt, die auf Öl sitzen.
In der Weltwoche macht man sich wieder einmal Sorgen um Russland... Ich nehme an, dass Putin sich freuen kann, dass, wenn es auf der Welt einen grösseren Schurken gibt, der mehr Zivilisten umbringt, dass man diesen sanktioniert und wenn man das Öl braucht, Handel mit den geringeren Übel treibt. Aber dazu müsste er wohl einmal den Krieg beenden.