«Stell dir vor, es ist Krieg, und keiner geht hin» – in my twenties ist das der Spruch gewesen, mit dem die GrĂŒnen hochgekommen sind. Wer damals links war, war nicht mehr SPD, sondern grĂŒn: legendĂ€r 1983 die Demonstration auf der Bonner Hofgartenwiese gegen das WettrĂŒsten von Pershings und SS-20.

Fischer und Cohn-Bendit waren damals Steine werfende Pazifisten und als solche Ikonen einer ganzen Generation. Baerbock, Habeck und Hofreiter hingegen bilden die Phalanx der heutigen Kriegstreiber. Wissen sie noch, was sie tun?

Wo ist die grĂŒne Friedensbewegung? Wo ist eine Greta, die Schulstreiks fĂŒr Frieden organisiert?

Wo ist die europĂ€ische Fahne, darauf eine Friedenstaube, von Lissabon bis Helsinki? Wo sind die Flashmobs mit Beethovens Neunter, «alle Menschen werden BrĂŒder», der europĂ€ischen Hymne? Europa als Friedensprojekt, siebzig Jahre «Nie wieder Krieg», war das nur dummes Gerede?

Putin will nicht verhandeln? Wie oft soll er es noch sagen! Hat jemand in Europa ernsthaft Verhandlungen versucht? Wir – wer auch immer dieses wabernde, selbstgerechte, kriegslĂŒsterne Wir ist, der «Westen», die Nato oder Selenskyj – wir und nicht Putin betreiben gerade in kolossaler Selbstvergessenheit und Überheblichkeit die Eskalation, unter zynischer Inkaufnahme nuklearer Optionen.

Dieses Wir aber sind nicht die EuropÀer! Es sind nicht die Menschen, die diesen Krieg wollen!

Sie sind es selten, das sagte schon Immanuel Kant in seiner Schrift zum Ewigen Frieden. Aber er wÀre heute auch nur noch ein Lumpenpazifist