Sticken, stricken, häkeln. Furchtbar spiessig. Und gemeingefährlich, wenn solcherlei Aktivitäten in kratzenden Strumpfhosen münden.

Ich gebe alles zu: Ich fand brave strickende Mitschülerinnen beinahe so schlimm wie strickende Omas, denen ich die Strumpfhosen verdankte. Ein Trauma, das sich verstärkte, als in den 70ern die Häkelmode aufkam. Und richtig schlimm wurde es, nachdem die Grünen in Norweger-Pullovern 1983 in den Bundestag eingezogen waren und während der Plenarsitzungen, genau: strickten!

Man sieht also, wohin das Stricken führt. Man kann gar nicht oft genug davor warnen.

Das tat im Frühjahr des vergangenen Jahres auch eine sogenannte Bloggerin, vorsichtshalber hier nur M. genannt. Sie hatte allerdings weniger die Grünen im Sinn, sondern behauptete in einem Tweet bei X unter ihrem Klarnamen: «Rechtsextreme Frauen unterwandern aktuell aktiv auch die textile Hobbyszene (zum Beispiel zum Thema Stricken). Bitte setzt euch aktiv damit auseinander, wer was anbietet und wer Angebote bietet.»

Halt: War das Unterwandern nicht eigentlich eine Spezialität der 68er? Und hätte man rechtzeitig reagieren und auch die strickenden Grünen melden müssen? Was wäre uns damit alles erspart geblieben …

Nun, Monika Gruber griff den Tweet in ihrem neuen Buch «Willkommen im falschen Film» auf und spottete darüber, deftig, wie es ihre Art ist. «Brüllen (diese Frauen) beim Eintreten in die gute Strickstube ‹Strick Heil›?» Da in bestimmten Kreisen schon das Wandern als rechts gilt, fragt sich Gruber: «Woher kommt dieser hyperventilierende Antrieb, hinter jeder noch so unbedeutenden Kleinigkeit gleich rechtes Gedankengut zu vermuten?»

Nun, Gruber beging den Fehler, den Klarnamen der Bloggerin zu nennen, weshalb wir es auch hier nicht tun wollen. Und einen Kollateralschaden erlitt Grubers Freundin Zana Ramadani, denn die hatte Gruber auf den Tweet bei X aufmerksam gemacht, den die Bloggerin ja unter ihrem Klarnamen veröffentlicht hatte.

Nun wird auch Ramadani mit Schmähungen und Drohungen überzogen sowie mit anwaltlichen Ansinnen: Sie wurde aufgefordert, keine Werbung mehr für Grubers Buch zu machen, und ist nun gezwungen, sich juristisch zur Wehr zu setzen, was teuer werden könnte. Das alles hätte ein weiteres Kapitel in Zana Ramadanis aktuellem Buch «Woke» werden können. Denn der Untertitel dazu lautet: «Wie eine moralisierende Minderheit unsere Demokratie bedroht».

Naiv gefragt: Wieso darf man sich über einen öffentlichen Tweet einer Verschwörungshysterikerin nicht mehr lustig machen?

Oder darf man das nur deshalb nicht, weil man Monika Gruber heisst und im vergangenen Sommer im heimatlichen Erding bei München eine Demonstration gegen Robert Habecks Heizungsgesetz angezettelt hat? Oder weil die Innenministerin Nancy Faeser den Kampf gegen rechts zur Hauptsache erklärt hat, weshalb das Aufspüren von rechten Strickmamsells und anderen rechten Unterwanderern über das Überleben der Demokratie entscheidet?

Zana Ramadani fürchtet sich zu recht vor Prozesskosten, denn heutzutage darf man zwar Alice Weidel eine Nazischlampe nennen, aber sich nicht über offenkundigen Unsinn mit übrigens diffamatorischem Charakter lustig machen. Was sagt eigentlich die strickende Nachbarin dazu, dass man sie neuerdings für rechts erklären darf?

Längst klagen Grüne, Woke und Linke mit Hilfe von mit Steuergeld reichlich ausstaffierten sogenannten NGOs die politischen Gegner einfach nieder. Das Presserecht wird zum politischen Kampf gegen die Meinungsfreiheit eingesetzt – gestützt auf Geld aus der Staatskasse. Wer keine solchen Unterstützer hat, geht ein existenzielles Risiko ein.

Nun arbeitet Zana Ramadani offenbar gemeinsam mit Monika Gruber an einer Hilfsplattform für Personen, die ebenfalls niederkartätscht werden sollen. Prima! Man denke an die einst von Linken gegründete «Rote Hilfe», die selbstbewusst tönt: «Solidarität ist eine Waffe.»

Das funktioniert auch in die andere Richtung.

Die 3 Top-Kommentare zu "Grüne und Woke klagen politische Gegner mit steuerfinanzierten NGOs nieder. Jüngstes Beispiel: Die Kontroverse um «rechtsextreme» Unterwanderung in der Strick- und Häkelszene"
  • sir taki

    Ich muss meine Stereoanlage verschrotten. Sie hat einen rechten Kanal. Vorsicht also bei stereophonen Darbietungen. Die Zukunft heisst MONO.

  • drwagn

    Auf der Straße gilt rechts vor links. Wann wird das verboten?

  • singin

    Monika Gruber muss damit rechnen, dass ihr Buch öffentlich verbrannt wird - denn auch darin hatte eine bestimmte Regierung grosses Talent, das von der deutschen Anhängerschaft begeistert umgesetzt wurde. Warum soll das heute anders sein? Auch diese Regierung duldet keine Kritik - schon gar nicht, wenn sie in Büchern zu lesen ist. Herr Sarrazin kann ein Lied davon singen.