Die jüngsten Konjunkturprognosen des Internationalen Währungsfonds (IWF) bringen eine Mischung aus Hoffnung und Besorgnis mit sich: Während global eine «weiche Landung» der Wirtschaft möglich scheint, mit einer Wachstumsprognose von 3,1 Prozent für das laufende Jahr und einer leichten Steigerung auf 3,2 Prozent im Jahr 2025, steht Deutschland vor besonderen Herausforderungen.

Im Gegensatz zu anderen Ländern, deren Wachstumsaussichten nur leicht nach unten korrigiert wurden, sagt der IWF für Deutschland für 2024 ein Wachstum von lediglich 0,5 Prozent voraus – ein Rückgang um 0,4 Prozentpunkte gegenüber früheren Prognosen. Für 2025 wird ein Wachstum von 1,6 Prozent erwartet, ebenfalls 0,4 Prozentpunkte weniger als zuvor angenommen.

Diese Korrekturen spiegeln tiefer liegende strukturelle Probleme der deutschen Wirtschaft wider, darunter die Auswirkungen der Zinswende, anhaltend hohe Energiepreise, eine Erosion der Standortqualität und den Rückgang des Wirtschaftswachstums in China. Deutschland leidet zudem unter einem hohen Industrieanteil, der in aktuellen Konjunkturzyklen besonders betroffen ist, sowie unter hohen Energiepreisen, Bürokratismus und Fachkräftemangel. Trotz einiger positiver Signale wie der abflauenden Inflation, die in den Industrieländern bis 2025 auf 2,0 Prozent fallen soll, bleibt die Prognose für Deutschland verhalten pessimistisch. Ökonomen betonen, dass wirtschaftspolitische Reformen notwendig seien, um den strukturellen Herausforderungen zu begegnen und die Wettbewerbsfähigkeit zu verbessern.

Während Deutschland als «Schlusslicht» unter den Industrieländern gilt, zeigen sich in anderen Teilen der Welt – insbesondere in den Schwellenländern – robustere Wachstumsraten: Indien zum Beispiel sticht hier mit einer erwarteten Wachstumsrate von 6,5 Prozent in den Jahren 2024 und 2025 besonders hervor.

Die 3 Top-Kommentare zu "Gute Nachricht: Die Weltwirtschaft wird «weich» landen, glaubt man den IWF-Konjunkturprognosen. Nur für Deutschland sind die Prognosen weniger rosig"
  • Hemero Dromos

    Die BRICS-Staaten haben nun die andere Blöcke wie EU (1,5%) und USA an Wirtschaftsleistung (von Ressourcen ganz zu schweigen) überholt und werden sie wohl bei den aktuellen Raten - im Schnitt über 5% - bald weit abgehängt haben. Feministische Außenpolitik und so macht's möglich.

  • luiggi

    Lesen solche Berichte auch deutsche Politiker? Dumme Frage, ich weiß, bitte um Entschuldigung☹️

  • rolf.spuler

    Diese Prognosen sind in etwa so zuverlässig, wie wenn ich Würfeln würde.